Wie gefährlich sind Zucker und Zuckeralternativen wirklich?

 

Wie gefährlich sind Zucker und Zuckeralternativen wirklich?

Die Menschen der Industriestaaten haben einen deutlich höheren Zuckerkonsum als von der WHO empfohlen. Als ein gesundes Maß werden ca. 50g pro Tag angesehen, der durchschnittliche Wert hierzulande liegt jedoch bei knapp 120g pro Tag. Eine erhöhte Zuckeraufnahme steigert das Risiko für viele Erkrankungen, darunter(1):

  • Übergewicht und Adipositas
  • Fettleber
  • Stoffwechselerkrankungen wie Typ-2-Diabetes
  • Verschiedene Krebsarten
  • Karies und Parodontitis

Forschende sind nun zu der Erkenntnis gekommen, dass vor allem mit Zucker gesüßte Getränke eine Ursache für die Gewichtszunahme in der Bevölkerung darstellt.(2) Diese sogenannten „leeren Kalorien“ können vom Körper in großen Mengen aufgenommen werden. Jedoch werden diese meistens nicht als Energielieferant gebraucht und zunächst in der Leber, den Muskeln oder später auch im Fettgewebe gespeichert. Daraufhin kommt es zu einer Gewichtszunahme und einem erhöhten Risiko für die oben genannten Erkrankungen.

Die versteckte Süße

Häufig ist jedoch nicht nur in den für uns süßen Produkten Zucker enthalten. Auch in Lebensmitteln, in denen wir es nicht erwarten ist dieser zu finden. Dazu zählen:

  • Weißbrot
  • Milchprodukte
  • Fertiggerichte (Tiefkühlpizza, Fertigsuppen)
  • Wurstwaren
  • Gewürzgurken
  • Dressings und viele mehr

Es gibt mehr als 70 Begriffe für Zucker, wodurch es dem Endverbraucher schwer fällt, die versteckte Süße in vielen Produkten auf der Verpackung zu erkennen(3). Dazu gehören beispielsweise Glukosesirup, Traubenzucker, Glukose-Fruktose-Sirup, Oligofructose, Invertzuckersirup, Maltodextrin, Dattelpaste und viele mehr.

Zuckerersatz – besser als Haushaltszucker?

In den Zutatenlisten der Lebensmittel stehen somit verschiedenste Namen, hinter denen sich trotz alle dem Zucker verbirgt. Dabei gibt es auch noch die sogenannten Zuckeraustausch- und Süßstoffe. Diese beeinflussen den Insulin- und Blutzuckerspiegel gar nicht oder nur gering. Süßstoffe wie Aspartam, Cyclamat oder auch Stevia haben praktisch keine Kalorien und dabei keinen Einfluss auf die Verdauung. Zu den Zuckeraustauschstoffen zählen Sorbit, Isomalt, Mannit, Erythrit und Xylit, die als Zuckeralkohol gelten und die Hälfte an Kalorien, im Gegensatz zu Zucker, aufweisen(3). Sowohl Zuckeraustauschstoffe als auch Süßstoffe bieten die Möglichkeit weniger Kalorien aufzunehmen. Jedoch ist Vorsicht geboten, da Zuckeralkohole in größeren Mengen blähend und abführend wirken können(4). Im Weiteren sind die Süßmacher häufig teurer und aufwändiger in der Herstellung(4).

Fazit

Abschließend lässt sich festhalten, dass Zucker überlebenswichtig für den Körper ist. Er versorgt vor allem das Gehirn mit Energie um die Grundfunktionen wie die Atmung, den Herzschlag und das bewusste Denken zu ermöglichen. Die benötigte Energie kann der Körper jedoch auch aus Stärke gewinnen, die wir durch Nudeln, Brot oder Kartoffeln in unserer alltäglichen Ernährung zu uns nehmen(1).

Haushaltszucker, Zuckeraustauschstoffe und Süßstoffe können nicht kritiklos empfohlen werden. Jeder kann seinen Zuckerkonsum überdenken und die Süße in Maßen konsumieren, um „leere Kalorien“ zu vermeiden. Somit ist das Ziel die Reduktion von zuckergesüßten Speisen und Getränken, jedoch keinesfalls der komplette Verzicht auf Zucker.

 

Quellen

(1) Bundesministerium für Gesundheit. (2021). Ist Zucker wirklich so schlecht wie sein Ruf? gesund.bund.de.

(2) Malik, V. S., & Hu, F. B. (2022). The role of sugar-sweetened beverages in the global epidemics of obesity and chronic diseases. Nature Reviews. Endocrinology, 18(4), 205–218.

(3) Verbraucherzentrale. (2021b, September 28). Zucker und Süßungsmittel. 

(4) Verbraucherzentrale. (2021c, November 22). Kokosblüten-, Birkenzucker, Stevia & Co. Kein sinnvoller Zuckerersatz.

ernährung, Gesundheit, gesundheitsbewusstes Verhalten, Lebenserwartung, Prävention
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