Depressionen – inwieweit körperliche Aktivität hilft

Depressionen – inwieweit körperliche Aktivität hilft

In Deutschland leiden jährlich ca. 5 Millionen Menschen an einer Depression. Die Krankheit wirkt sich auf das Denken, Fühlen und Handeln von Betroffenen aus. Symptome im Alltag können sein:  gedrückte Stimmung, Interessen- und Freudlosigkeit, Antriebsmangel, Schlafstörungen. Die Ursache ist dabei häufig ein Zusammenspiel aus psychosozialen und neurobiologischen Faktoren(1). Im Weiteren sind Depressionen ein Faktor bei der Entstehung anderer gesundheitlicher Probleme, darunter auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Forscher haben nun untersucht in welchem Zusammenhang die Depression mit einem kardiovaskulären Risiko steht und inwieweit körperliche Aktivität hierbei einen positiven Einfluss nehmen kann.

Depression und kardiovaskuläres Risiko – ein multifaktorielles Problem

Ein Zusammenhang zwischen Depression und erhöhter Sterblichkeit ist für die Forscher deutlich zu erkennen. Die Ursache-Wirkungsbeziehung ist hierbei jedoch komplex. Eine Depression kann nicht nur als Ursache für ein kardiovaskuläres Risiko angesehen werden, sondern auch als Auswirkung einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Außerdem hat die Forschung gezeigt, dass Menschen mit einer Depression ein vermehrtes gesundheitsschädliches Verhalten ausüben:

Dieses Verhalten wirkt sich wiederum auf den gesamten gesundheitlichen Zustand aus. Die Depression ist dann ein Hindernis für notwendige Veränderungen im Alltag und die Menschen geraten in einen sogenannten Teufelskreislauf.

Körperliche Aktivität als „Gamechanger“

Nun stellt sich die Frage, ob ein Mehr an Bewegung auch die Risiken des kardiovaskulären Risikos abschwächen kann. In jedem Fall sollte bei Menschen mit psychiatrischen Problemen der physischen Gesundheit mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Häufig leiden sie an übermäßig hohem Krankheits- und Sterberisiko aufgrund von physischen Ursachen und einer schlechteren körperlichen Gesundheit. Die körperliche Aktivität kann hierbei nicht nur physische Beschwerden, sondern auch die mentale Gesundheit fördern. Das Ergebnis der Studien zeigt, dass kontinuierliches Training und eine verbesserte Ausdauer das Risiko einer vorzeitigen Sterblichkeit in Verbindung mit Depressionen deutlich senken. Aus diesen Gründen sollte eine bessere Zusammenarbeit mit Gesundheitscoachs und physiotherapeutischem Fachpersonal erfolgen, um den Patient*innen eine individuelle Therapie für ihre Erkrankung zu ermöglichen(2).

 

Quellen

(1) Deutsche Depressionshilfe (2022) Was ist eine Depression

(2) Gerber, M., Claussen, M., Cody, R., Imboden, C., Ludyga, S., Scherr, J., Seifritz, E., & von Känel, R. (2021). Cardiovascular disease and excess mortality in depression: Physical activity as a game changer. Deutsche Zeitschrift Für Sportmedizin/German Journal of Sports Medicine, 72(6), 261–270.

 

 

 

ernährung, Gesundheit, gesundheitsbewusstes Verhalten, Lebenserwartung, Prävention
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