Fleischarme Ernährung senkt Krebs- und Herz-Kreislauf Risiko

Fleischarme Ernährung senkt Krebs- und Herz-Kreislauf Risiko

Zu den häufigsten Todesursachen in den westlichen Ländern zählen unter anderem Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Durch einen gesundheitsbewussten Lebensstil lassen sich viele Risiken, die dazu führen, minimieren. Die körperliche Aktivität und unsere Ernährungsweise stellen dabei wichtige präventive Mittel dar. Hierbei kann unter anderem die vegetarische Kostform viele positive Auswirkungen haben(1). Inwieweit eine fleischarme Ernährungsweise Einfluss auf Krebserkrankungen und das kardiovaskuläre Risiko hat, untersuchten nun zwei Studien.

Krebsrisiko bei vegetarischer Ernährung

Es wurde eine Studie mit rund 472.377 gesunden Personen durchgeführt. Hierbei haben im Vergleich zu regelmäßigen Fleischessern, die Personen mit wenig Fleischkonsum oder einer vegetarischen Ernährung ein geringeres Erkrankungsrisiko für alle Krebsarten aufgezeigt.

  • Weniger als 5 Portionen Fleisch pro Woche – 2% Risikominimierung
  • Pesco-Vegetarier (kein Verzicht auf Fisch) – 10% Risikominimierung
  • Vegetarier (Verzicht auf Fleisch und Fisch) – 14% Risikominimierung

Im Weiteren ergab sich ein signifikanter Vorteil für das Darmkrebsrisiko bei Männern, das bei Vegetariern um 43% sinkt. Bei Frauen tritt Brustkrebs nach den Wechseljahren rund 18% seltener auf. Die Verringerung der Fälle von Brustkrebs ist jedoch auch mit einer einhergehenden Abnahme des Körperfettanteils, durch die vegetarische Kost, in Verbindung zu bringen(2).

Einfluss von rohem Gemüse auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Bei einer vegetarischen Kost ist der Verzehr von Gemüse elementar. Es dient als wichtige Quelle für die Nährstoffe, die der Körper benötigt, um gesund zu bleiben. Welche Auswirkungen die vermehrte Aufnahme von rohem Gemüse auf das kardiovaskuläre Risiko hat, untersuchte eine weitere Studie. Es haben 399.586 gesunde Personen teilgenommen. Der durchschnittliche Verzehr von Gemüse lag bei ca. 2,5 Esslöffel pro Tag. Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Personen mit dem größten Verzehr – 8 oder mehr Esslöffel rohes Gemüse pro Tag – ein 12% geringeres kardiovaskuläres Risiko haben. Außerdem wird das Sterberisiko um 15% gesenkt. Jedoch ist laut der Studie auch schon der Verzehr von mindestens 2 Esslöffeln Gemüse pro Tag mit einem niedrigeren kardiovaskulären Risiko verbunden(3).

Fazit

Vegetarier nehmen im Durchschnitt mehr Gemüse, Obst, komplexe Kohlenhydrate und Ballaststoffe auf – das spiegelt sich auch im Körpergewicht wider.  Sie haben seltener Übergewicht und leben häufig bewusster als Mischköstler, was sich wiederum positiv auf chronische Erkrankungen auswirkt. Abschließend stellt die fleischarme Kostform eine Ernährungsweise dar, um beispielsweise Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen(1).

 

Quellen

(1) Leitzmann und Keller (2020) vegetarische und vegane Ernährung (4. Auflage) Verlag Eugen Ulmer

(2) Watling, C. Z., Schmidt, J. A., Dunneram, Y., Tong, T. Y. N., Kelly, R. K., Knuppel, A., Travis, R. C., Key, T. J., & Perez-Cornago, A. (2022). Risk of cancer in regular and low meat-eaters, fish-eaters, and vegetarians: A prospective analysis of UK Biobank participants. BMC Medicine, 20(1), 73.

(3) Allen, N., & Lacey, B. (2022). Raw and Cooked Vegetable Consumption and Risk of Cardiovascular Disease: A Study of 400,000 Adults in UK Biobank. Frontiers in Nutrition, 9, 831470.

 

 

ernährung, Gesundheit, gesundheitsbewusstes Verhalten, Lebenserwartung, Prävention
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