So wichtig ist der Schutz vor der Sonne

 

So wichtig ist der Schutz vor der Sonne

UV-Strahlung ist der größte Risikofaktor für die Entstehung von Hautkrebs. Weißer Hautkrebs ist außerdem die häufigste Krebsart in Deutschland und entsteht vor allem durch UV-Strahlung. Häufig ist dieser an den sogenannten Sonnenterrassen am Körper zu finden – Gesicht, Ohren, unbehaarte Kopfhaut(1). Auch der schwarze Hautkrebs entsteht in den meisten Fällen durch eine hohe UV-Strahlung. Jedoch kann dieser auch an Körperstellen entstehen, die nicht übermäßig der Sonne ausgesetzt sind(2).

Leitlinie „Prävention von Hautkrebs“

Das Ziel der neuen Leitlinie der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. zum Thema Prävention von Hautkrebs ist die Reduktion der neu auftretenden Krankheitsfälle, Häufigkeit und Sterberate von Hautkrebs. Durch Risikovermeidung und Früherkennung soll eine Verbesserung der Gesundheit als auch eine höhere Lebensqualität in der Bevölkerung erreicht werden. Zur Risikovermeidung sollen angemessene Schutzmaßnahmen angewendet werden:

  1. Vermeidung starker Strahlungsexposition
    • Schatten suchen in der Mittagszeit
    • Aktivitäten draußen in den Morgen- und Abendstunden
  2. Tragen geeigneter Kleidung und einer Sonnenbrille
  3. Anwendung von Sonnenschutzmittel auf nicht geschützten Körperstellen
    • Angemessen starker Lichtschutzfaktor von 30 oder 50
    • Gleichmäßig dicke Schicht auftragen
    • Wiederholtes Auftragen nach 2 Stunden oder dem Baden
  4. Vermeidung von Solarien

Wichtig bei dem Auftragen von Sonnenschutzmittel ist es, diese besser zu dick als zu dünn aufzutragen. Um den gesamten Körper ausreichend zu schützen, benötigen Erwachsene drei bis vier Esslöffel Sonnencreme. Nur so kann ein ausreichender Schutz vor den UV-Strahlen gewährleistet werden(7). Auch Beschäftigte, die sich arbeitsbedingt einer höheren UV-Strahlung aussetzen, sollen Schutz- und Präventionsmaßnahmen in den Arbeitsalltag integrieren(3).

Risikogruppen für besonderen Sonnenschutz

Vor allem Kinder und Personen mit heller Haut und vielen Muttermalen haben ein erhöhtes Risiko für Hautkrebs und somit einen erhöhten Bedarf an Sonnenschutz. Der UV-Index des Bundesamts für Strahlenschutz bietet eine Orientierungshilfe für den notwendigen UV-Schutz(4). Je höher der UV-Index ist, desto höher ist die UV-Bestrahlungsstärke und damit steigt das Risiko für einen Sonnenbrand oder eine Augenschädigung(5).

Mögliche UV-Schäden am Auge:

  • Entzündung der Hornhaut
  • Entzündung der Bindehaut
  • Trübung der Augenlinse
  • Netzhauterkrankungen
  • Aderhautmelanom

Eine hohe UV-Belastung der Haut führt zu:

  • Pigmentstörungen
  • verstärkte Faltenbildung
  • Bindegewebsschäden
  • Hautrötung/Sonnenbrand
  • Sonnenallergie
  • Hautkrebsgefahr
Wie wichtig ist die Hautkrebs Früherkennung?

Als Früherkennung gelten die Hautselbstuntersuchung und das Ganzkörperscreening des Facharztes. Für die Selbstuntersuchung kann die ABCDE-Regel für Pigmentflecken angewendet werden:

  • Asymmetrie – ungleichmäßige Form
  • Begrenzung – unregelmäßige, verwaschene Ränder
  • Color – verschiedene Farben im Pigmentfleck
  • Durchmesser – größer als fünf Millimeter
  • Entwicklung – Veränderungen in letzter Zeit oder seit dem letzten Arztbesuch

Falls eines dieser Merkmale auf einen Pigmentfleck zutrifft, sollte ein Facharzt aufgesucht werden. Alle gesetzlich Krankenversicherten haben einen Anspruch auf eine Früherkennung mit dem bloßen Auge. Ab einem Alter von 35 Jahren hat man in Deutschland alle zwei Jahre einen Anspruch auf eine kostenfreie Hautkrebs-Früherkennung mit einem Auflichtmikroskop. Diese Früherkennung wird von qualifizierten Dermatologen und  Hausärzt*innen angeboten. Mit der Ausnahme von falsch-positiven Tests ist im Weiteren keine negative Folge mit dem Hautkrebs-Screening verbunden(6). Abschließend lässt sich sagen: Ein konsequenter Sonnenschutz und die regelmäßige Kontrolle der Haut kann das Risiko an Hautkrebs zu erkranken verringern.

 

Quellen

(1) Bundesministerium für Gesundheit Weißer Hautkrebs (2021)

(2) Bundesministerium für Gesundheit Schwarzer Hautkrebs (2021)

(3) Leitlinienprogramm Onkologie der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. (AWMF), Deutschen Krebsgesellschaft e. V. (DKG) und Stiftung Deutschen Krebshilfe (DKH) Kurzversion S3 Leitlinie – Prävention von Hautkrebs (2021)

(4) Bundesamt für Strahlenschutz Was ist der UV-Index? (2022)

(5) Bundesministerium für Gesundheit UV- Schutz – Hautkrebsprävention (2021)

(6) Verbraucherzentrale Hautkrebs – Früherkennung (2021)

(7) Oekotest Sonnencreme richtig auftragen: Welche, wie viel, wie oft, wohin? (2021)

 

ernährung, Gesundheit, gesundheitsbewusstes Verhalten, Lebenserwartung, Prävention
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