Objektiv messbar: Meditation hilft bei chronischem Stress

Objektiv messbar: Meditation hilft bei chronischem Stress

Wer kennt es nicht „Stress“, ob im Beruf oder im Alltag. Es ist weitestgehend bekannt, dass langanhaltender Stress neben psychischen Auswirkungen auch physische Erkrankungen begünstigen kann. Neben Bewegung im Alltag können Entspannungsverfahren, wie zum Beispiel Meditation das subjektive Stressempfinden reduzieren. Da Verzerrungen bei Befragungen von Teilnehmenden nicht auszuschließen sind, hat eine deutsche Studie sich mit einer objektiven Methode zur Erfassung des chronischen Stresses befasst.

Studie:

In einer 2021 veröffentlichten Studie wurde die Wirkung von mentalem Training in Form von verschiedenen Meditationsmodulen auf den chronischen Stress untersucht.

Das besondere dieser Studie ist, dass hierbei nicht ausschließlich das subjektive Stressempfinden der Teilnehmenden erfasst, sondern auch eine objektive Messung mittels Analyse von Haarproben durchgeführt wurde. In Haarstrukturen ist Cortisol nachweisbar. Dieses Hormon wird bei Stress ausgeschüttet. Bei chronischem Stress tritt das Cortisol in größeren Mengen im Körper und Haar auf.

In der Studie wurden 227 Haarproben und 326 Angaben zum subjektiven chronischen Stress untersucht. Die Messzeitpunkte waren vor Beginn des Trainings sowie nach drei, sechs und neun Monaten. Neben einer Kontrollgruppe wurden die Teilnehmenden in weitere Gruppen aufgeteilt, die entweder drei oder neun Monate meditatives Training durchführten. Die Gruppen, die das Training neun Monate durchführten, nahmen an drei verschiedenen Meditationsmodulen in unterschiedlicher Reihenfolge teil, die jeweils drei Monate andauerten. Die Gruppen mit dem dreimonatigen Meditationstraining lernten ausschließlich das Meditationsmodul „Affekt“ kennen.

Die Meditationsmodule mit ihren unterschiedlichen Praktiken waren unterteilt in:

  • Präsenz (Aufmerksamkeit)
  • Affekt (sozio-emotional)
  • Perspektive (sozio-kognitiv)

Das Training umfasste bei allen drei Gruppen pro Woche eine zweistündige Gruppensitzung und fünf Einheiten, die selbstständig mit digitaler Unterstützung durchgeführt werden sollte.

Fazit:

Die Ergebnisse der Studie zeigten eine positive Auswirkung der Meditation auf die Gesundheit. Die Ergebnisse bei allen Gruppen, die im Rahmen der Studie Meditation angewandt haben, zeigten eine Reduktion des Cortisols. Die beiden Gruppen, die das Meditationstraining neun Monate durchführten, wiesen nach sechs Monaten eine noch höhere Abnahme des Cortisolspiegels in den Haaren auf als die Gruppen, die lediglich drei Monate Meditation durchgeführt haben. Darüber hinaus machte es keinen Unterschied, welche Meditationsmodule durchgeführt wurden.

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Quellen:

Lara M C Puhlmann Pascal VrtičkaRoman LinzTobias StalderClemens KirschbaumVeronika EngertTania Singer Psychosomatic Medicine (2021); Contemplative Mental Training Reduces Hair Glucocorticoid Levels in a Randomized Clinical Trail DOI: 10.1097/PSY.0000000000000970

Wissenschaft.de. Zugriff am 22.10.2021 unter: https://www.wissenschaft.de/gesellschaft-psychologie/meditationseffekt-spiegelt-sich-im-haar-wider/

 

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