Wie das Körpergewicht den Grippeverlauf beeinflusst

Nicht nur im Winter, auch im Sommer schlägt sie vermehrt zu: die Influenza. Im Volksmund auch einfach Grippe genannt. Jährlich sind nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation rund 10-20 Prozent der Weltbevölkerung von der Influenza betroffen. Der Grippeverlauf zeigt sich dabei in den meisten Fällen mit Frösteln, Krankheitsgefühl, Fieber und Halsschmerzen. Bis zu sieben Tage ist das Virus ansteckend. Besonders Arbeitgebern macht die Grippe zu schaffen. Immer wieder führt die Influenza durch Arbeitsausfälle zu Engpässen und Problemen.

Für gesunde Kinder, Jugendliche und Erwachsene unter 60 Jahren wird die Influenzaimpfung nicht explizit empfohlen, da eine Erkrankung an Influenza in diesen Bevölkerungs­gruppen meist ohne schwer­wiegende Komplikationen verläuft. Besonders für Risikogruppen, wie Personen, die älter als 65 oder jünger als ein Jahr alt sind, Schwangere und Diabetiker, ist allerdings bei der Ansteckung an die Grippe äußerste Vorsicht geboten. Zudem soll vermehrtes Händewaschen und Desinfizieren Abhilfe verschaffen. Forscher fanden jedoch heraus, dass noch ein ganz anderer Risikofaktor die Auswirkungen der Grippe begünstigt. Eine Studie im Journal of Infectious Diseases zeigte, dass das Körpergewicht einen signifikanten Einfluss auf Dauer und Verlauf der Krankheit hat.

Die Studie

Das Team um Aubree Gordon untersuchte Abstriche von rund 1.800 Personen in 320 Haushalten rund um Managua, Nicaragua in zwei unabhängigen Studien: der „Household Influenza Transmission Study“ und der „Household Influenza Cohort Study“. Betrachtet wurde hierbei die Länge der Ansteckungsfähigkeit. Gordon et al. fanden dabei heraus, dass der BMI die Dauer der Virusausscheidung begünstigte. Bei adipösen Patienten konnten die Viren 43 Prozent länger im Körper nachgewiesen werden als bei Normalgewichtigen. Anders ausgedrückt: Übergewicht führt zu einem deutlich länger anhaltenden Ansteckungsrisiko.

Die Ergebnisse der Studie stützen ältere Erkenntnisse aus Studien, die während der H1N1-Pandemie in den Jahren 2009 und 2010 durchgeführt wurden. Diese Studien zeigten, dass eine Adipositas das Risiko für einen schweren Grippeverlauf erhöhte.

Die Bedeutung für Arbeitgeber

Als Erkenntnis lässt sich somit festhalten, dass das Körpergewicht die Dauer der Virusausscheidung bei der Grippe deutlich beeinflusst. Ein Körpergewicht im adipösen BMI-Bereich führt zu einer fast doppelt so langen Ansteckungsgefahr. Eine Reduktion des Körpergewichts kann demnach das Risiko für lange Arbeitsausfälle und Ansteckungen innerhalb des Betriebes senken. Gezielte Bewegungs- und Ernährungsinterventionen helfen Arbeitgebern dabei, den Krankenstand im Unternehmen zu reduzieren und die Produktivität auch im Anrollen der Grippewelle zu steigern.

 

Quellen: https://academic.oup.com/jid/advance-article/doi/10.1093/infdis/jiy370/5051913

https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/Influenza/faq_ges.html?nn=2375548

, ,
Vorheriger Beitrag
Superfoods: Was Ihrem Herzen wirklich gut tut
Nächster Beitrag
Digitale Gesundheit: Deutschland auf vorletztem Platz

Ähnliche Beiträge