Superfoods: Was Ihrem Herzen wirklich gut tut

Im regelmäßigen Turnus werden immer wieder neue sogenannte Superfoods im Netz angepriesen, wie früher das Gemüse auf dem Markt. Dazu kommen Wunderdiäten, die auf überraschende Weise zu reiner Haut, rasanter Gewichtsabnahme und blühender Gesundheit führen sollen. Alltägliche Lebensmittel wie Milch und Brot werden dabei im Wechsel verteufelt und dann wieder in den Himmel gelobt. Besonders im Hinblick auf die Prävention von Herz-Kreislauf-Erklärungen herrscht jedoch alles andere als ein Konsens und die meisten Menschen haben den Überblick verloren.

Dem Dschungel aus Ernährungstipps und Wundermitteln hat inzwischen eine Studie weitere Klarheit geschaffen. Was risikobetroffene Menschen demnach nämlich tatsächlich tun können, um ihr Herz-Kreislauf-System zu schützen, zeigt nun eine Review des Prevention of Cardiovascular Disease Council des American College of Cardiology (ACC).

Finger weg vom Zuckertopf

Die nicht ganz verwunderliche Haupterkenntnis des ACC besagt, dass Zucker schwerwiegende Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System haben kann. Er fördert die Entstehung von Atherosklerose und erhöht daher das Risiko für Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen. Der Verzehr verarbeiteter Lebensmittel sollte reduziert werden, da diese oft sehr viel Zucker enthalten. Insgesamt sollten Frauen nur maximal 100 kcal täglich aus Zucker beziehen, Männer 150 kcal. Zudem gilt es auch den Verzehr von Weißmehlprodukten wie hellem Brot und Pizzateig einzuschränken, da das Weißmehl Blutzuckerschwankungen auslösen kann. Auch Energy-Drinks gehören allein schon wegen ihres hohen Zuckergehalts auf die rote Liste. Vorhandene Evidenz zeigte zudem Zusammenhänge mit erhöhtem Blutdruck und Herzrhythmusstörungen.

Gut fürs Herz

Besonders gut für unser Herz sind den Experten zufolge täglich Hülsenfrüchte, Pilze, einmal wöchentlich 70g fetter Fisch und 10-15g Omega-3-reiche Pflanzenöle am Tag, sowie Tee und Kaffee. Hülsenfrüchte werden den Experten zufolge in den westlichen Kulturen noch zu stark unterschätzt und gehören eher selten zum Speiseplan. Tatsächlich seien diese allerdings eine ausgezeichnete Protein- und Ballaststoffquelle. Sie senken den Blutzucker und das schädliche LDL-Cholesterin. Hülsenfrüchte sollten deshalb ein großer Bestandteil einer Herz-Kreislauf-bewussten Ernährung sein. Auch Omega-3-Fettsäuren wirken natürliche Wunder auf das kardiovaskuläre Erkrankungsrisiko. Aufgenommen durch Lebensmittel wie fetten Fisch, Nüsse oder Öle tragen sie zu einer gesunden Ernährung bei. Überraschender Fund der Studie ist der positive Effekt von Kaffee. Ein regelmäßiger Kaffeekonsum steht im Zusammenhang mit einem niedrigeren Mortalitätsrisiko. Die Autoren raten allerdings von zuckrigen Kaffeealternativen aus Coffee-Shops und Supermärkten ab.

Wer Zucker reduziert und sich an eine gesunde und ausgewogene Ernährung bestehend aus Hülsenfrüchten und gesunden Fetten hält, braucht also keine Superfoods und Wunderpillen, um gesund zu bleiben und dem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen entgegenzuwirken.

 

Quelle: https://www.acc.org/about-acc/press-releases/2018/07/23/12/45/researchers-explore-popular-food-trends-in-nutritional-review

, ,
Vorheriger Beitrag
Neue Qualitätskriterien von Bewegungsinterventionen
Nächster Beitrag
Wie das Körpergewicht den Grippeverlauf beeinflusst

Ähnliche Beiträge