Kann man Glücklichsein lernen?

Kann man Glücklichsein lernen?

Die Corona-Pandemie hat viele Menschen auf unterschiedlichste Weise getroffen. Nach mehr als einem Jahr der Pandemiebekämpfung ist der Unmut der Menschen zu spüren. Im April 2020 sprachen wir noch von Lockerungen und gutem Wetter. Ein Jahr später steht uns womöglich ein härterer Lockdown bevor. Aus gutem Grund haben wir uns die Frage gestellt, ob es möglich ist mehr für sich und die eigene psychische Gesundheit zu tun.

Was ist Glück?

Wenn man glücklich ist, fühlt man sich gut und hat positive Emotionen. Doch wie wird man glücklich, kann man glücklich sein lernen und was ist es genau, dass jeden Einzelnen glücklich macht? Für den einen ist es ein erfolgreicher Arbeitstag, für andere eine bestandene Prüfung, ein erfolgreicher Wettkampf, ein leckeres Essen, ein gekaufter Artikel.

Neil Pasricha – Direktor des Institute for Global Happiness – hat für die Arbeitswelt die Formel

„gute Arbeit Erfolg glücklich sein“ genommen und umgestellt:

„Glücklich sein gute Arbeit Erfolg“.

Studien zeigen, dass glückliche Menschen erfolgreicher sind

Die Zeitschrift Harvard Buisiness Review hat 225 verschiedene wissenschaftliche Artikel und Studien zusammengefasst, die über 275.000 Teilnehmer untersuchten. Die Ergebnisse zeigen, dass glückliche Menschen 31% produktiver sind, 37% mehr verdienen und 3x kreativer sind als die Vergleichsgruppen. Zudem berichten die „glücklichen“ Befragten von besserer mentaler und physischer Gesundheit.

Aber wie geht jetzt glücklich sein? – The Big Seven

Was kommt dann vor dem Glücklichsein? Kann man positive Emotionen erlernen?

Dafür hat Pasricha mit der Hilfe von hunderten Psychologiestudien die Big Seven entwickelt:

  1. Drei Spaziergänge: Bereits drei 30-minütige Spaziergänge pro Woche können schon zur Erholung von klinischen Depressionen beitragen.
  2. Die 20-Minuten Wiederholung: 20 Minuten am Tag über eine positive Erfahrung schreiben und diese nochmal zu durchleben.
  3. Kleine gute Taten: So wie „Jeden Tag eine gute Tat“, jedoch reichen bereits fünf pro Woche. Denn dadurch fühlt man sich gut und schätzt sich selbst wert.
  4. Einmal komplett abschalten: Nach einem anstrengenden Tag einmal komplett runterkommen und nichts tun. Das hilft dabei sich „wiederaufzuladen“.
  5. Sich einer Tätigkeit hingeben: Eine Aktivität ausführen, um der Tätigkeit willen. Seine Fähigkeiten herausfordern und über sich selbst hinauswachsen.
  6. Zwei Minuten Meditation: Durch kurze Achtsamkeits-Meditation wachsen die Bereiche im Gehirn, die mit Mitgefühl und Selbsterkenntnis verbunden werden. Mit Stress verbundene werden hingegen kleiner.
  7. Fünf Dankbarkeiten: Wenn man über die kleinen Dinge glücklich sein kann, ist es leichter glücklich zu sein. Wichtig ist diese Dinge aufzuschreiben.

Glücklich sein ist wichtig und dies sind sieben Wege um es zu werden. Also ja, glücklich sein kann man lernen.

Macht Sport glücklich?

In sechs von acht Studien konnte außerdem ein positiver Effekt einer sportlichen Intervention auf das Glücksempfinden nachgewiesen werden.

Mehr über den Zusammenhang von Sport und mentaler Gesundheit können Sie hier in unserem Artikel über den Einfluss von physischer Aktivität auf die psychische Gesundheit lesen.

 

Referenzen

Pasricha N. (2019): 7 Ways To Be Happy Right Now. Verfügbar unter https://globalhappiness.org/wp-content/uploads/2016/03/7-Ways.pdf

Diener E., King L., Lyubormirsky S. (2009): The Benefits of Frequent Positive Affect: Does Happiness Lead to Success? Verfügbar unter https://www.apa.org/pubs/journals/releases/bul-1316803.pdf

Hoja S., Jansen P. (2018): Macht Sport wirklich glücklich? Zeitschrift für Sportpsychologie. Verfügbar unter: https://econtent.hogrefe.com/doi/full/10.1026/1612-5010/a000211

 

 

 

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