Körperliche Aktivität verringert Sterberisiko

Körperliche Aktivität verringert Sterberisiko

Heutzutage verbringt ein Großteil der Erwachsenen ihren Alltag im Sitzen – entweder am Schreibtisch, im Auto oder auf der Couch. Doch wer regelmäßig aktiv ist, kann das Risiko für gesundheitliche Einschränkungen deutlich senken. In vielen Fällen ist körperliche Aktivität auch therapeutisch wirksam und ersetzt Medikamente unter anderem gegen:

  • Bluthochdruck
  • Herzschwäche
  • Osteoporose
  • Diabetes
  • Depressionen
  • Demenz

Forschende haben sich nun mit dem Zusammenhang einer langfristigen körperlichen Anstrengung und der Gesamtmortalität beschäftigt. Die Mortalität gibt dabei die gesamte Anzahl der Todesfälle in einem bestimmten Zeitraum bezogen auf 1.000 Personen an. Dazu wurden 30 Jahre Daten von 116.221 Proband*innen analysiert und mit einem Fragebogen zur Alltagsaktivität ergänzt.

Niedrigere Gesamtmortalität bei doppelter Anstrengung

In allen Fällen von körperlichem Training sanken die Gesamtmortalität und auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die größten Wirkungen wurden bei 300 bis 600 Minuten/Woche etwas anstrengender körperlicher Aktivität, 150 bis 300 Minuten/Woche intensiver körperlicher Aktivität oder einer gleichwertigen Kombination aus beidem gemessen.

  • 150 – 300 Minuten/Woche mäßige körperliche Aktivität = Gesamtmortalität sinkt um 20%
  • 300 – 600 Minuten/Woche mäßige körperliche Aktivität = Gesamtmortalität sinkt um 31%
  • 75 – 150 Minuten/Woche intensive körperliche Aktivität = Gesamtmortalität sinkt um 19%
  • 150 – 300 Minuten/Woche intensive körperliche Aktivität = Gesamtmortalität sinkt um 23%

Über diese Werte hinaus konnte in der Studie ein zusätzlicher Nutzen nicht eindeutig bewiesen werden.

Ergebnisse untermauern aktuelle Leitlinien

Diese Ergebnisse zeigen, dass ein großer Zusammenhang zwischen einem Langzeittraining und einer niedrigen Sterblichkeit besteht. Außerdem entsprechen die Ergebnisse exakt den momentan geltenden Richtlinien der WHO. Diese empfiehlt, dass sich Erwachsene (18 – 64 Jahre) körperlich ausdauernd mindestens:

  • 150 Minuten/Woche bei moderater Intensität, oder
  • 75 Minuten/Woche bei anstrengender Intensität, oder
  • in einer Kombination aus moderater und intensiver körperlicher Aktivität bewegen sollten.

Dabei zählen Einheiten ab einer Dauer von 10 Minuten. Muskelkräftigende Aktivitäten großer Muskelgruppen sollten zusätzlich an mindestens zwei Tagen pro Woche durchgeführt werden.

Doch wie schaffen auch Sie es, sich mehr zu bewegen?

Das Beantworten der folgenden Fragen kann Ihnen das Überwinden von möglichen Schweinehunden erleichtern:

  • Welchen Gesundheitszustand möchte ich verbessern?
  • Welche Aktivität passt zu mir und ist diesbezüglich wirksam?
  • Welcher Trainingsumfang ist für mich praktikabel?
  • Welche Unterstützung erleichtert mir das Umsetzen?

 

Quellen

Dong Hoon Lee, ScD; Leandro F.M. Rezende, ScD; Hee-Kyung Joh, MD, PhD; NaNa Keum, ScD; Gerson Ferrari, PhD;  Juan Pablo Rey-Lopez, PhD; Eric B. Rimm, ScD; Fred K. Tabung, PhD; Edward L. Giovannucci, MD, ScD, Long-Term Leisure-Time Physical Activity Intensity and All-Cause and Cause-Specific Mortality: A Prospective Cohort of US Adults (2022)

 

Gesundheit, gesundheitsbewusstes Verhalten, Lebenserwartung, Prävention, sport
Vorheriger Beitrag
Wie schütze ich mich vor einem Schlaganfall?
Nächster Beitrag
Lebensregeln für ein gesundes Herz-Kreislauf-System

Ähnliche Beiträge