Können wir die Erde durch unsere Ernährungsweise schützen?

 

Können wir die Erde durch unsere Ernährungsweise schützen?

Das Thema Ernährung und die verschiedenen Ernährungsweisen könnten nicht kontroverser diskutiert werden. Viele Menschen fragen sich: „Was ist überhaupt gesund und was nicht?“ Nun wurden zwei verschiedene Empfehlungen miteinander verglichen – Die Planetary Health Diet (PHD) als globales Konzept für gesundheitsfördernde Ernährung unter Einhaltung der ökologischen Grenzen und die Ernährungsempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE).

Was ist die Planetary Health Diet?

Wissenschaftler*innen der EAT-Lancet-Kommission haben sich mit Empfehlungen für eine gesunde und nachhaltige Ernährung beschäftigt, die gleichermaßen die Menschen gesund erhält und die Erde schützt. Durch eine umfassende Literaturrecherche, anerkannte Ernährungsempfehlungen und Ergebnisse der Gesundheitsforschung ist ein von Wissenschaftler*innen entwickelter Speiseplan entstanden. Dieser betont den Verzehr von:

  • Obst
  • Gemüse
  • Vollkornprodukte
  • Hülsenfrüchte
  • Nüsse
  • Ungesättigte Fettsäuren
Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat auf der Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse 10 Regeln formuliert, die helfen genussvoll und gesund zu essen. Außerdem werden so die Risiken für verschiedene ernährungsbedingte Krankheiten, z.B. Adipositas, Diabetes, Herzinfarkt und Schlaganfall gesenkt. Die DGE hat dabei ähnliche Verzehrempfehlungen im Vergleich zur Planetary Health Diet:

  • Reichlich Getreideprodukte sowie Kartoffeln
  • Gemüse und Obst – Nimm „5 am Tag“
  • Milch- und Milchprodukte täglich
  • Fisch ein- bis zweimal in der Woche
  • Fleisch, Wurstwaren sowie Eier in Maßen
  • Wenig Fett und fettreiche Lebensmittel
  • Zucker und Salz in Maßen

Es zeigt sich lediglich ein geringfügiger Unterschied. Bei den Milchprodukten ist die Zufuhrempfehlung der DGE etwas höher als die der Planetary Health Diet, um einen Calciumwert von 1000 mg/d im Gegensatz zu 700 mg/d zu erreichen. Jedoch betonen beide Formen eine pflanzliche Ernährungsweise mit einem geringen Anteil tierischer Lebensmittel, gesättigter Fettsäuren und hochverarbeiteter Lebensmittel. Dabei geben beide Konzepte in diesem Rahmen einen Freiraum für individuelle und flexible Anpassungen, um einen Speiseplan je nach Lebensmittelvielfalt und eigenen Vorlieben zu gestalten.

Herausforderungen für die Umsetzung und was Sie tun können

Schwierigkeiten für die Umsetzung beider Ernährungsempfehlungen sehen die Forschenden darin, dass die momentanen Verzehrgewohnheiten der deutschen Bevölkerung von den Empfehlungen erheblich abweichen. Außerdem sind die Forschenden der EAT-Lancet-Kommission zu dem Schluss gekommen, dass es wichtig ist, dabei auch die Lebensmittelabfälle zu verringern. Pro Jahr landen fast zwölf Millionen Tonnen Lebensmittel in Deutschland im Müll und dabei spielen die Endverbraucher eine große Rolle. HIER erhalten Sie Tipps für zu Hause, wie Sie der Lebensmittelverschwendung entgegenwirken können.

Quellen

Christina Breidenassel+, Anne Carolin Schäfer+, Melanie Micka, Margrit Richter, Jakob Linseisen, Bernhard Watzl für die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V, Einordnung der Planetary Health Diet anhand einer Gegenüberstellung mit den lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen der DGE (2022)

Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V (DGE), Vollwertig essen und trinken nach den 10 Regeln der DGE (2017)

Bundeszentrum für Ernährung, Planetary Health Diet (2020)

 

ernährung, Gesundheit, gesundheitsbewusstes Verhalten, Lebenserwartung, Prävention
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