Unbehandelter Bluthochdruck begünstigt schwere COVID-19 Erkrankung

Unbehandelter Bluthochdruck begünstigt schwere COVID-19 Erkrankung

Rund 20 bis 30 Millionen Menschen in Deutschland sind an Bluthochdruck erkrankt, also ungefähr jeder zweite bis dritte Erwachsene. Eine in „Nature Biotechnology“ veröffentlichte Studie zeigt nun, dass ein Zusammenhang zwischen einer Hypertonieerkrankung und einem schweren Verlauf von COVID-19 besteht, besonders, wenn diese unbehandelt ist. Die Wissenschaftler konnten mithilfe der Untersuchung nachweisen, dass in den Immunzellen der Teilnehmenden mit einem erhöhten Blutdruck nach einer Infektion mit dem Coronavirus, intensivere Entzündungsreaktionen hervorgerufen wurden. Dies hatte bei den Erkrankten eine längere Genesungsdauer zur Folge. Des Weiteren wiesen sie eine höhere Anfälligkeit für Atemwegserkrankungen auf.

Ab wann spricht man von einem Bluthochdruck?

Normaler Blutdruck Leicht erhöht, jedoch noch im normalen Bereich Hypertonie Mittelschwere Hypertonie Schwere Hypertonie
120 / 80 mm Hg, niedrigere Werte sind optimal zwischen 130 / 85 mm Hg und 139 / 89 mm Hg ab 140 / 90 mm Hg zwischen 160 / 100 mm Hg und 179 / 109 mm Hg über 179 / 109 mm Hg

Hinweis: Die Bewertung legt immer der höhere Wert fest.

Von einer isolierten systolischen Hypertonie wird gesprochen, wenn der obere Blutdruck bei 140 mm Hg und höher und gleichzeitig der untere niedriger als 90 mm Hg ist.

Warum ist Bluthochdruck so gefährlich?

Bluthochdruck über mehrere Jahre greift wichtige Organe wie Herz, Herzkrankgefäße, das Gehirn, die Nieren sowie die Blutgefäße an. Dadurch können lebensbedrohliche Krankheiten wie Herzinfarkt oder Schlaganfall ausgelöst werden. Bezogen auf das Herz ist es so, dass je höher der Blutdruck ist, desto kräftiger muss das Herz, d.h. die linke Herzkammer arbeiten, um das Blut in die Hauptschlagader (Aorta) zu pumpen. Der Herzmuskel muss sich auf Dauer dieser erhöhten Beanspruchung anpassen und verdickt sich. Pro Jahr versterben in Deutschland fast 47.000 Menschen an einem Herzinfarkt und über 27.000 Menschen an einem Schlaganfall, die Hälfte dieser Fälle haben Bluthochdruck als Ursache, das sind das fast 40.000 Todesfälle pro Jahr.

Bluthochdruck entgegenwirken

Primär sollten Änderungen des Lebensstils erfolgen. Im Vordergrund steht hierbei eine Reduktion der Kochsalzzufuhr, eine ausreichende Kaliumzufuhr, die Vermeidung von riskantem Alkoholkonsum und der Verzicht auf Nikotin. Außerdem sollte auf eine ausreichende körperliche Betätigung geachtet werden. Die WHO empfiehlt eine körperliche Aktivität von mindestens 150 Minuten pro Woche bei moderater bzw. etwas anstrengendere Intensität oder mindestens 75 Minuten pro Woche bei intensiver bzw. anstrengende Intensität. Auch ein regelmäßiger Tagesablauf mit Pausen und Erholung trägt zu einer Senkung des Blutdrucks bei. Sollten diese Maßnahmen den Blutdruck nicht ausreichend senken, verhindert die Einnahme von Medikamenten das Risiko von Folgeerkrankungen. Unabhängig davon, ob der Blutdruck medikamentös behandelt wird oder nicht, sollten

 

Referenzen:

Trump, S., Lukassen, S., Anker, M.S. et al. (2020): Hypertension delays viral clearance and exacerbates airway hyperinflammation in patients with COVID-19. Nat Biotechnol. Verfügbar unter https://doi.org/10.1038/s41587-020-00796-1

Jordan, J., Kurschat, C., Reuter, H. (2018): Arterielle Hypertonie. Deutsches Ärzteblatt. Verfügbar unter https://doi.org/10.3238/arztebl.2018.0557

Deutsche Hochdruckliga e.V. (2020): Ein unbehandelter Bluthochdruck erhöht das Risiko für schwere COVID-19-Verläufe. Verfügbar unter https://www.hochdruckliga.de/pressemitteilung/ein-unbehandelter-bluthochdruck-erhoeht-das-risiko-fuer-schwere-covid-19-verlaeufe

Deutsche Hochdruckliga e.V. (o.J.): Bluthochdruck. Verfügbar unter https://www.hochdruckliga.de/betroffene/bluthochdruck

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