Leistungsfähig bleiben – Krankheitslast senken

Die meisten Menschen träumen von einem langen Leben, aber fürchten sich, alt und gebrechlich zu werden. Sie meinen damit die Angst, früh zu sterben oder viele Jahre ihres Lebens krank und auf Hilfe angewiesen verbringen zu müssen und eine Last für andere zu sein. Aber welche Erkrankungen gehören zu der sogenannten Krankheitslast der Bevölkerung? Was reduziert die Anzahl gesunder Lebensjahre oder führt sogar zu frühzeitigen Todesfällen? Und wie wird die Krankheitslast gemessen?

Verlorene gesunde Lebensjahre

Das Pilotprojekt BURDEN 2020 hat die Erfassungsmethode für relevante Erkrankungen in Deutschland angepasst und auf eine verbesserte Datenbasis gestellt. Die Krankheitslast der Bevölkerung und ihre Bedeutung für die Bevölkerungsgesundheit kann durch das Summenmaß „disability-adjusted-life-years“ (DALY) gemessen werden. Diese Maßzahl beschreibt die Anzahl an gesunden Lebensjahren, die aufgrund von Krankheit oder Tod verlorengehen.

Ergebnisse der BURDEN 2020 Studie

Insgesamt ergaben sich durch die BURDEN 2020 Studie 12 Millionen DALY für Deutschland, was umgerechnet auf 100.000 Einwohner*innen 14.584 DALYs sind. Die höchste Krankheitslast bezogen auf 100.000 Einwohner*innen verursachten koronare Herzerkrankungen (2.321 DALY), Schmerzen im unteren Rücken (1.735), Lungenkrebs (1.197 DALY) und Kopfschmerzerkrankungen (1.032 DALY). Im Fortschreitenden Alter nimmt auch die Krankheitslast zu.

Was bedeutet das für erwerbstätige Personen?

Bei der Betrachtung der Altersgruppen der 20- bis 35-jährigen sind Kopfschmerzerkrankungen, Schmerzen im unteren Rücken und alkoholbezogenen Störungen die Hauptursachen für DALYs. Zwischen 35 und 50 Jahren sind die Schmerzen im unteren Rücken an erster Stelle, gefolgt von den Kopfschmerzerkrankungen, Angststörungen, Nackenschmerzen, depressiven Störungen und alkoholbezogenen Störungen.  Die 50- bis 70-jährigen haben die höchste Krankheitslast durch koronare Herzerkrankungen, Lungenkrebs, Schmerzen im unteren Rücken, durch Rauchen bedingte Lungenerkrankung und Typ-2-Diabetes. Diese Erkrankungen senken nicht nur die Lebensqualität und das Wohlbefinden der Betroffenen und ihrer Angehörigen, sondern bedeuten auch Einbußen in der persönlichen und beruflichen Leistungsfähigkeit.

Was kann man tun, um die Krankheitslast zu senken?

Die meisten genannten Erkrankungen haben ihre Ursache in individuellen Lebensstilfaktoren und Verhaltensweisen. Dazu zählen z. B. Rauchen, Alkoholkonsum, Bewegungsmangel und fett- und zuckerreiche Ernährung. In vielen Unternehmen besteht ein Fachkräftemangel. Das stellt sie vor die Herausforderung, möglichst alle derzeit Beschäftigten bis zum Renteneintrittsalter bei höchstmöglicher Leistungsfähigkeit an Board zu halten. Dies gelingt nur, wenn alle Mitarbeitenden befähigt werden, ihr Gesundheitsverhalten zu verbessern und gesündere Gewohnheiten zu bilden. Ein modernes Gesundheitsmanagement stärkt die Eigenverantwortung der Mitarbeiter*innen.

Quellen

Krankheitslast in Deutschland und seinen Regionen, 2022

betriebliche Gesundheitsförderung, betriebliches Gesundheitsmanagement, Eigenverantwortung, gesunder Lebensstil, Gesundheit, Krankheitslast
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