Jeder fünfte Todesfall auf ungesunde Ernährung zurückzuführen

Eine aktuelle Studie fand heraus, dass eine Verbesserung der Ernährung potenziell jeden fünften Todesfall weltweit verhindern kann. Im Jahr 2017 waren 11 Millionen Todesfälle und 255 Millionen DALYs (disability-adjusted life years) auf ernährungsbedingte Risikofaktoren zurückzuführen. DALYs drücken die Anzahl verlorener Lebensjahre durch einen vorzeitigen Tod summiert mit den Lebensjahren mit Behinderung und Krankheit aus.

Studie über die Auswirkungen der Ernährung auf die Todesfälle und DALYs

Eine aktuelle Studie untersuchte die Auswirkungen des Verzehrs von 15 wichtigen Lebensmitteln und Nährstoffen auf die Sterblichkeits- und Erkrankungsrate nichtübertragbarer chronischer Erkrankungen wie Herzkreislauferkrankungen, Diabetes und Darmkrebs. Die Auswertungen betrachteten Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Nüsse und Samen. Sowie Milch, rotes Fleisch, verarbeitetes Fleisch, zuckerhaltige Getränke, Ballaststoffe, Kalzium, Omega-3-Fettsäuren aus Seefisch, mehrfach ungesättigte Fette, Transfette und Natrium. Für die Ergebnisse wurden Studien aus 195 Ländern ausgewertet und Erwachsene im Alter ab 25 Jahren betrachtet.

Ergebnisse

Infolgedessen war die hohe Aufnahme von Natrium (3 Millionen Todesfälle und 70 Millionen DALYs) und eine niedrige Aufnahme von Vollkorn (3 Millionen Todesfälle und 82 Millionen DALYs) weltweit und in vielen Ländern der führende Risikofaktor für mehr als 50% der Todesfälle. Ebenso ist eine geringe Aufnahme von Früchten (2 Millionen Todesfälle und 65 Millionen DALYs) ein Risikofaktor. Außerdem ist dies für 66% der auf die Ernährung zurückzuführenden DALYs verantwortlich.

Die größten Lücken zwischen aktueller und optimaler Aufnahme wurden bei Milch und Vollkornprodukten beobachtet. Auch bei Nüssen und Samen wurde ein Defizit erkannt. Das heißt, der durchschnittliche Tagesverbrauch betrug bei Nüssen und Samen 12% der optimalen Werte. Ähnlich wie bei Milch mit 16% und Vollkornprodukten mit 23% durchschnittlichen Tagesverbrauch der optimalen Werte.

Parallel zum suboptimalen Verzehr gesunder Lebensmittel lag die tägliche Aufnahme aller nährstoffärmeren Lebensmittel weltweit über dem Optimum. So war der Verbrauch von zuckerhaltigen Getränken weit höher als die optimale Aufnahme. Ebenso lag der weltweite Verzehr von verarbeitetem Fleisch (90% höher als der optimale Verbrauch) und Natrium (86% höher als der optimale Verbrauch) weit über den empfohlenen Mengen. Außerdem war die globale Aufnahme von rotem Fleisch 18% höher als die optimale Aufnahme.

Die Ergebnisse der Studie können einen Anreiz geben, die eigene Ernährung unter die Lupe zu nehmen. Genauso wie Verbesserungspotenziale zu nutzen. padoc informiert Sie über den aktuellen medizinischen Wissensstand zur optimalen Nährstoffzufuhr.

Quelle

Supplement to: GBD 2017 Diet Collaborators. Health effects of dietary risks in 195 countries, 1990–2017: a systematic analysis for the Global Burden of Disease Study 2017. Lancet 2019; published online April 3. http://dx.doi.org/10.1016/S0140-6736(19)30041-8.

ernährung, Ernährungsverhalten, gesundheitsbewusstes Verhalten, vollwertige Ernährung
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