Frühzeitige Todesfälle können vermieden werden
Die Welt, in der wir heute in Industrieländern wie Deutschland leben, ist verglichen mit der Lebensrealität von vor einigen Jahrhunderten ein Paradies. Es gibt Supermärkte gefüllt mit einer Vielfalt an Lebensmitteln, hochentwickelte Versorgungs-, Bildungs- und Infrastruktursysteme, die Medizin kann mit Impfstoffen Erkrankungen vorbeugen, mit Antibiotika bakterielle Infektionen heilen und durch komplexe Operationen Menschenleben retten. Trotzdem ist die heutige Bevölkerung in diesem Überfluss und durch all die Errungenschaften noch lange nicht unverwundbar – oder gar unsterblich.
An welchen Erkrankungen heute die Menschen national als auch international frühzeitig sterben, ist in einem Onlineportal der Weltgesundheitsorganisation (WHO) einsehbar. Die WHO zeigt in diesem sogenannten NCD Data Portal die Verteilung der Todesfälle aufgrund von nicht übertragbaren Erkrankungen (englisch: noncommunicable disease = NCD) – und zwar nicht ohne Grund.
Woran sterben die meisten Menschen heute?
In Deutschland werden 91 % der Todesfälle von nicht übertragbaren Erkrankungen verursacht. Außerdem kann fast ein Viertel der Sterbefälle von Menschen unter 70 Jahren auf NCDs zurückgeführt werden. Zu den NCDs gehören vor allem Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, chronische Atemwegserkrankungen und Diabetes. Aber auch Unfälle sowie ein risikofaktorenreicher Lebensstil (dazu gehören Rauchen, hoher Alkoholkonsum, Bewegungsmangel und eine unausgewogene Ernährung) spielen hierbei eine wichtige Rolle. Die Wahrscheinlichkeit im Alter zwischen 30 und 70 Jahren an nicht übertragbaren Erkrankungen zu versterben, liegt in Deutschland bei 12 %. Eine Zahl mit Potenzial weiter gesenkt zu werden!
Risikofaktoren senken – eine Frage der persönlichen Prioritätensetzung
Die Risikofaktoren für viele dieser nicht übertragbaren Erkrankungen hängen stark mit dem eigenen Lebensstil zusammen und sind somit veränderbar und von der eigenen Entscheidung und Prioritätensetzung abhängig. Durch eine Änderung des Lebensstils hin zu gesundheitsförderlichen Verhaltensweisen könnten viele Menschen ihr Leben nicht nur um einige Jahre verlängern, sondern auch die Qualität dieser Lebenszeit verbessern.
Die Bedeutung frühzeitiger Todesfälle und Erkrankungen für die Arbeitswelt
Der Zugewinn an gesunden Lebensjahren ist ein erstrebenswertes Ziel, nicht nur für sich persönlich und die eigenen sozialen Beziehungen, sondern auch für das berufliche Umfeld. In Deutschland sind mehr als 75 % der Bevölkerung zwischen 15 und 65 Jahren erwerbstätig, was ca. 45 Millionen Menschen entspricht. Frühzeitige vermeidbare Erkrankungen oder Todesfälle in dieser Altersgruppe haben somit nicht unerhebliche Folgen für die Unternehmen, in denen diese Menschen beschäftigt sind.
Insbesondere NCDs gehen häufig mit einem längeren und schleichenden Erkrankungsweg einher, was Produktivitätsverluste und Arbeitsausfälle mit sich ziehen kann. Der Fokus auf die Prävention von NCDs und die Förderung der individuellen Gesundheit der Beschäftigten ist deshalb eine lohnende Aufgabe für alle Betriebe und Unternehmen, die gesunde und motivierte Mitarbeitende lange im Unternehmen erhalten möchten.