Krebsprävention durch Betriebliches Gesundheitsmanagement

Körperliche Aktivität ist einer der wichtigsten protektiven Faktoren unter anderem für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Knochen- und Muskelabbau sowie Diabetes. Epidemiologische Studien zeigen nun die Krebsprävention und dass ebenfalls das Risiko für Krebserkrankungen durch regelmäßige körperliche Anstrengung bei einigen Krebsarten deutlich verringert werden kann. Das Ausmaß der Risikoreduktion allein durch Bewegung beträgt dabei laut Kohler & Leitzmann (2011) zwischen 20% und 30%. Als mögliche physiologische Wirkmechanismen, die dem günstigen Einfluss eines körperlich aktiven Lebensstil auf das Tumorrisiko zugrunde liegen, werden eine Verbesserung der Immunfunktion, eine Regulierung antioxidativer Stoffwechselvorgänge, die Steigerung der Insulinsensitivität, eine Reduktion bioverfügbarer Sexualhormone, eine Steigerung der DNA-Reparaturkapazität sowie eine Abnahme chronischer Inflammation (Entzündung) diskutiert.

Schutzfaktor Bewegung: Stärkste Evidenz bei Darmkrebs

Vor allem für Darmkrebs als die zweithäufigste Krebserkrankung in Deutschland liegen die stärksten Hinweise auf eine protektive Wirkung von körperlicher Aktivität und einem geringeren Krankheitsrisiko von 20-25% vor. Auch wenn die genannten Wirkmechanismen und demnach das Risiko an Darmkrebs zu erkranken durch das Körpergewicht mit beeinflusst werden, stellt laut vieler epidemiologischer Studien körperliche Aktivität einen vom Körpergewicht unabhängigen und somit zusätzlichen Schutzfaktor dar. Die Komplexität der Einflüsse körperlicher Aktivität auf die Tumorentwicklung ist derzeit noch unzureichend geklärt und muss in zukünftigen Studien weiter untersucht werden. Das Netzwerk des World Cancer Research Fund (WCRF) spricht  dennoch von einer gewissen Evidenz eines verringerten Risikos durch körperliche Aktivität.

Krebsprävention: 70% aller Darmkrebserkrankungen durch gesundheitsbewusstes Verhalten vermeidbar

Die Einflussmöglichkeiten, das Risiko für Krebserkrankungen durch den eigenen Lebensstil zu verringern, sind weitreichend. Demnach ließen sich 70% der jährlichen Darmkrebserkrankungen durch die Reduktion weiterer Risikofaktoren wie zum Beispiel Übergewicht, Rauchen und Ernährung vermeiden. Allein Bewegungsmangel weisen 80% der Erwachsenen in Deutschland auf (2). Der Aufbau und Erhalt eines körperlich aktiven Lebensstils in der gesamten Bevölkerung scheint daher ein wichtiges und anspruchsvolles Ziel zugleich zu sein.

Erfolgreiche Verhaltensänderung durch Betriebliches Gesundheitsmanagement

Unternehmen bieten einen günstigen Rahmen, um das Gesundheitsverhalten von Mitarbeitern zu verbessern. Gefragt ist hier die Eigenverantwortung, mit der die Mitarbeiter aller Ebenen zielorientiert ihr Verhalten auf den Handlungsfeldern Bewegung, Ernährung und Stressmanagement Schritt für Schritt langfristig verbessern. Dass dies im Rahmen der Führungsaufgabe Gesundheit gelingt, zeigt unter anderem das Projekt bei der Bundesagentur für Arbeit, in dem padoc® seit 2009 bereits über 300 Führungskräfte trainiert und begleitet hat. Mit einem durchschnittlichen Umsetzungsgrad von 92% der gesamten Maßnahmen, die sich die Führungskräfte als Verbesserung ihres Gesundheitsverhaltens in einem Zeitraum vom sechs Monaten vorgenommen haben und der daraus resultierenden Verbesserung der beruflichen Leistungsfähigkeit, ist dies laut Vorstandsvorsitzenden Frank-Jürgen Weise eine „Investition, die sich im besten Sinne rechnet.“

Um die nötige Motivation bei Mitarbeitern zu erzeugen, spielt unter anderem die Risikowahrnehmung eine wichtige Rolle. padoc® macht daher nicht nur Lust auf Gesundheit, sondern schärft auch die Wahrnehmung von Seminarteilnehmer in Bezug auf die Risiken und Chancen des eigenen Verhaltens.

 

Quellen:

(1)    Kohler, S. & Leitzmann, M. (2011). Körperliche Aktivitat in der Tumorprävention. Springer. FORUM 2011 Online publiziert: 1. April 2011, verfügbar unter: https://www.dr-thomas-gronau.de/prio/Sport_Krebs_0311.pdf

(2)    Kurth, B. M. (2012). Erste Ergebnisse aus der „Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland“ (DEGS). Bundesgesundheitsblatt, 55, 980-990.

(3)    Lümkemann, D. & Kühn, M. (2011). Fit for Business. Personalwirtschaft 06/2011. Verfügbar unter https://www.padoc.de/publikationen/fit-for-business.pdf

 

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