Wie sich langes Sitzen durch Bewegung ausgleichen lässt

In einem Blogbeitrag berichtete padoc darüber, dass langes Sitzen (mehr als 6 Stunden täglich) mit erheblichen gesundheitlichen Risiken einhergeht. Fast 70.000 Todesfälle hätten in 2016 durch die Vermeidung von langem Sitzen verhindert werden können. Australische Forscher stellten sich nun folgende Frage. Lässt sich das Gesundheitsrisiko durch langes Sitzen durch körperliche Aktivitäten mittlerer bis starker Intensität möglicherweise ausgleichen?

Das Studiendesign

Professor Emmanuel Stamatakis und sein Forscherteam von der University of Sydney verglichen in einem Zeitraum von 9 Jahren die körperliche Aktivität von fast 150.000 Teilnehmern mit den Daten des Sterberegisters. Das Journal of the American College of Cardiology veröffentlichte kürzlich die Studie.

Die Ergebnisse

Die Teilnehmer mit der höchsten täglichen Inaktivität (Sitzen von mehr als 8 Stunden) zeigten ein um 107% höheres Risiko für einen kardiovaskulären Tod im Vergleich zu diejenigen, die mindestens eine Stunde aktiv waren und weniger als 4 Stunden saßen. Den aktuellen Empfehlungen der WHO entsprechend, können wöchentliche Aktivitätseinheiten von 150 Minuten moderater Intensität oder 75 Minuten intensivem Training den Einfluss des Sitzens auf das Sterberisiko deutlich reduzieren.

Das Fazit

Das Ausüben von körperlicher Aktivität ist demzufolge besonders für die Menschen wichtig, die sehr viel sitzen. Dabei kommt es sowohl auf den Umfang (Zeit oder Strecke) als auch auf die Intensität an. Insbesondere die für Gesundheitseffekte wirksame Anstrengung wird oft unterschätzt. Wirkungen auf zum Beispiel Sterblichkeit, Koronare Herzkrankheit, Bluthochdruck, Schlaganfall, Typ-2-Diabetes, Depression sowie Dickdarm- und Brustkrebs sind erst dann zu erreichen, wenn die Aktivitäten mindestens etwas anstrengend sind.

 

Quelle:

http://www.onlinejacc.org/content/accj/73/16/2062.full.pdf

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