Wie Übergewicht das Risiko für Dickdarmkrebs erhöht

Jedes Jahr sterben in Deutschland rund 26.000 Menschen an Dickdarmkrebs. Damit steht diese Form des Tumors an zweiter Stelle der tödlichen Krebsarten. Dabei ist zu bedenken, dass Dickdarmkrebs in einem hohen Maße durch das eigene Gesundheitsverhalten beeinflusst wird und laut Deutscher Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen (DGVS) auch durch die regelmäßige Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen häufig bereits in einem frühen Stadium erkannt und behandelt werden könnte (1). Dickdarmkrebs in 70% der Fälle verursacht durch ungesunden Lebensstil.

Wie ein Review des Forscherteams um Yanlei Ma Anfang 2013 bei rund neun Millionen Studienteilnehmern gezeigt hat, ist das Risiko an Dickdarmkrebs zu erkranken bei starkem Übergewicht um 30 Prozent erhöht (2). Bei überschüssigem Körperfett, das sich vor allem in der Bauchregion konzentriert, ist das Erkrankungsrisiko im Vergleich zu den schlanken Probanden sogar um 50 Prozent erhöht. Weitere Risikofaktoren wie Bewegungsmangel, Rauchen oder fettreiche Ernährung sind zudem lebensstilbezogene Einflussfaktoren, die das erhöhte Risiko für eine Dickdarmkrebserkrankung erklären. 70 Prozent aller jährlichen Dickdarmkrebserkrankungen wären demnach vermeidbar, wenn  die Risikofaktoren Fehlernährung, Übergewicht, Bewegungsmangel und Rauchen durch ein gesundheitsbewusstes Verhalten ausgeschaltet würden (3). Laut Wolf Schmiegel, Leiter der Medizinischen Universitätsklinik in Bochum, sei Übergewicht dabei einer der konstantesten Risikofaktoren für diese Tumorart (4).

Berufliche Leistungsfähigkeit durch gesunden Lebensstil erhalten

Nicht nur für ein geringeres Erkrankungsrisiko spielt die Vermeidung von starkem Übergewicht eine wichtige Rolle. Auch im Rahmen der beruflichen Leistungsfähigkeit zeigen sich Einschränkungen der Produktivität durch Fettleibigkeit. Stark Übergewichtige zeigen eine durchschnittlich geringere kognitive Leistungsfähigkeit als Normalgewichtige und weisen zudem einen schnelleren Abbau der Leistungsfähigkeit über die Jahre auf, wenn metabolische Auffälligkeiten wie beispielsweise Bluthochdruck oder Diabetes hinzukommen (5).

Starkes Übergewicht durch Betriebliches Gesundheitsmanagement reduzieren und vermeiden

Starkes Übergewicht ist in den meisten Fällen durch ein entsprechendes Gesundheitsverhalten vermeidbar. Es bedarf hier jedoch an Gesundheitskompetenz, welche sowohl wichtige Kenntnisse über einen gesunden Lebensstil beinhaltet, als auch die Fähigkeit, diese in konkretem Verhalten kontinuierlich umzusetzen. Studien zeigen, dass Betriebliches Gesundheitsmanagement Mitarbeiter dabei unterstützen kann, neues Gesundheitsverhalten aufzunehmen und die Gesundheit und Leistungsfähigkeit durch die Reduktion von starkem Übergewicht eigenverantwortlich zu verbessern (6). Auch Konzeptevaluationen von padoc® zeigen, dass die Unterstützung der Mitarbeiter durch die Teilnahme an Gesundheitsseminaren und der Unterstützung im Rahmen der Führungsaufgabe Gesundheit positive Effekte erzielt. Sowohl der Krankenstand als auch der individuelle Gesundheitszustand konnten verbessert und die Produktivität um durchschnittlich 1.700 Euro im Jahr pro Mitarbeiter gesteigert werden (7).

 

Quellen:

(1)     Pressemitteilung DGVS März, 2013. Darmkrebsmonat März: DGVS warnt vor Risikofaktor Übergewicht.

(2)     Ma et al. (2013). Obesity and Risk of Colorectal Cancer: A Systematic Review of Prospective Studies. PLOS One, 8(1).

(3)     Willet, W. C (2002). Balancing Life-Style and Genomics Research for Disease Prevention. Science, 296(26).

(4)     Interview Adipositas erhöht Risiko für Darmkrebs um ein Drittel. Deutsches Ärzteblatt Online. 20.03.2013.

(5)     Singh-Manoux et al. (2012). Obesity phenotypes in midlife and cognition in early old age. Neurology, 79, 755-762.

(6)     Salinardi TC, Batra P, Roberts SB, Urban LE, Robinson LM, Pittas AG, Lichtenstein AH, Deckersbach T, Saltzman E, Das SK: Lifestyle intervention reduces body weight and improves cardiometabolic risk factors in worksites. Am J Clin Nutr. 2013 Feb 20.

(7)     Lümkemann, D. (2011). Die Produktivität steigt. Personalmagazin – 03/2011.

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