Gesundheitsrisiken in Deutschland: die Top 6

Die renommierte Fachzeitschrift Lancet veröffentlichte kürzlich eine weltweite Forschungsarbeit von 644 Wissenschaftlern: Global, regional, and national comparative risk assessment of 79 behavioural, environmental and occupational, and metabolic risks or clusters of risks, 1990–2015: a systematic analysis for the Global Burden of Disease Study 2015. Ermittelt wurden die größten Gesundheitsrisiken in 198 Ländern. Für Deutschland sind die Top 6:

  1. Hoher Blutdruck
  2. Rauchen
  3. Hoher Body-Mass-Index
  4. Hohe Blutzuckerwerte
  5. Hohe Blutfettwerte
  6. Riskanter Alkoholkonsum

Dies bestätigt andere Studien, wie z.B. die der Weltgesundheitsorganisation aus dem Jahr 2015, in ihren Ergebnissen.

Gesundheitsverhalten hat den stärksten Einfluss

Das Besondere an dieser Studie ist, dass sie nicht nur verhaltensbezogene Gesundheitsrisiken und deren Bedeutung für die Gesundheit untersucht, sondern gleichzeitig Einflüsse aus der Umwelt sowie arbeitsbezogene Gesundheitsrisiken erhoben und die verschiedenen Gefahrenquellen miteinander verglichen hat. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass das Gesundheitsverhalten in den westlichen Ländern den stärksten Einfluss auf die Gesundheit hat. Diese Aussage ist nicht nur für den Einzelnen von Bedeutung, sondern auch für Unternehmen, die im Rahmen ihres Betrieblichen Gesundheitsmanagements die Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeiter erhalten wollen.

Gesundheitsverhalten und Produktivität

Vor allem die gesundheitliche Belastung durch einen hohen BMI hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Einer Studie aus dem Jahr 2016 zufolge führt Bewegungsmangel, der als Hauptursache für Übergewicht gilt, jährlich zu einem Produktivitätsverlust in Höhe von 13,7 Milliarden US-Dollar und zeigt sich weltweit für 13,4 Millionen verlorene Jahre des „gesunden“ Lebens verantwortlich. Die Gesundheit der Mitarbeiter als betriebswirtschaftlich relevantes Thema gewinnt bei immer mehr Unternehmen an Bedeutung, nicht zuletzt auch durch die wachsende Anzahl an Studien, die den positiven Einfluss von Gesundheit auf das Unternehmensergebnis belegen.

BGM Praxis zu wenig verhaltenspsychologisch

Wenn Unternehmen ihre Mitarbeiter zu besserem Gesundheitsverhalten anregen wollen, machen sie in den meisten Fällen konkrete Verhaltensangebote: Rückenschule, Betriebssport, Obstkorb, Yoga, Stressmanagement und Ergonomieschulung. Dabei nicht berücksichtigt ist die Tatsache, dass Mitarbeiter nur selten über solche Angebote motiviert werden, ihr Verhalten zu verändern. Häufig werden dabei diejenigen erreicht, die ohnehin aktiv sind und die Einladung mit preiswerteren und etwas praktikableren Konditionen gerne nutzen. Die Unmotivierten sowie diejenigen, für die das Angebot nicht passt, bleiben unerreicht. Also was tun, um Veränderung bei allen Mitarbeitern zu erreichen und damit einen produktivitätsrelevanten Return on Invest zu erzielen?

Individuelle Hilfe zur Selbsthilfe

Die Veränderung von Gesundheitsverhalten ist eine höchst individuelle Angelegenheit. Jeder ist mal mehr, mal weniger motiviert. Jeder hat persönliche Ziele und unterschiedliche Herausforderungen, sich trotz Schweinehunden und anderen Hindernissen gesundheitsbewusst zu verhalten. Wirksam ist daher die individuelle Unterstützung von Mitarbeitern dabei, deren Motivation zu steigern und das Gesundheitsverhalten dauerhaft zu verändern. Auch bei mehr als 10% der Belegschaft. Mit dem richtigen Konzept ist dies möglich, so die Erkenntnisse aus Wissenschaft und Praxis.

Die Ausstattung der Mitarbeiter mit dieser leistungsrelevanten Gesundheitskompetenz (Wissen aneignen und in Verhalten umsetzen können) ist aus Sicht von padoc der wirksamste Weg zur ökonomisch sinnvollen Verbesserung des Gesundheitsverhaltens.

 

Quellen:

Global, regional, and national comparative risk assessment of 79 behavioural, environmental and occupational, and metabolic risks or clusters of risks, 1990–2015: a systematic analysis for the Global Burden of Disease Study 2015.

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