Wie Gemüse kognitivem Verfall entgegenwirken kann

Fünf Portionen Obst und Gemüse soll der Mensch nach Richtlinie der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) jeden Tag zu sich nehmen. Idealerweise sollten sich diese fünf Portionen in drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst unterteilen. Eine Befragung im Auftrag des Deutschen Instituts für Sporternährung e.V. ergab allerdings, dass 85% der Deutschen weniger als fünf Portionen am Tag essen. Bei Gemüse sieht es sogar noch deutlich schlechter aus: nur jeder fünfte gab an, drei Portionen am Tag zu essen. Mehr als die Hälfte gab sogar an, nur eine Portion zu konsumieren. Dass Gemüse gesund und wichtig für unseren Metabolismus ist, ist schon lange bekannt. Eine Studie, die im Dezember 2017 in der Fachzeitschrift Neurology veröffentlicht wurde, fand sogar heraus, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Konsum von Gemüse und der Gehirnleistung gibt.

Das Studiendesign

Die Autoren der Studie untersuchten, welche biologischen Mechanismen die Verbindung zwischen kognitivem Verfall und dem Konsum von grünblättrigem Gemüse bedingen. Untersucht wurden die individuellen Verknüpfungen der primären Nährstoffe und bioaktiven Substanzen von grünblättrigem Gemüse und der Gehirnleistung. In die Untersuchung aufgenommen wurden Inhaltsstoffe wie Vitamin K, Lutein, Nitrate, β-Karotin und weitere. Durchgeführt wurde die Studie an 960 Probanden, die zwischen 58 und 99 Jahren alt waren. Die Probanden wurden über einen Zeitraum von durchschnittlich 4,7 Jahren beobachtet und absolvierten in diesem Zeitraum mindestens zwei kognitive Leistungstests.

Ergebnisse

Die Untersuchung ergab, dass der Konsum von 1,3 Einheiten von grünblättrigem Gemüse pro Tag den kognitiven Verfall verlangsamen kann. Dieses entspricht der Leistung eines 11 Jahre jüngeren Gehirns.

Fazit

Das Ergebnis der Studie zeigt, dass Gemüse nicht nur für unsere körperliche, sondern auch für unsere geistige Fitness eine große Rolle spielt. Schon allein der Konsum von einer Einheit am Tag kann helfen, den kognitiven Verfall zu verlangsamen. Eine ausgewogene, gemüsereiche Ernährung trägt laut der Autoren dazu bei, auch im Alter noch geistig fit zu bleiben. Den Gemüseteller aufzuessen, sorgt also nicht nur für schönes Wetter am Folgetag, sondern auch für ein gesundes Gehirn im Alter!

 

Quellen: https://www.wolz.de/fileadmin/user_upload/Allgemein/Studie_ObstundGemueseverzehr.pdf

http://n.neurology.org/content/90/3/e214

, , ,
Vorheriger Beitrag
Warum man mit Übergewicht nie gesund sein kann
Nächster Beitrag
Bewegungsinterventionen: Persönlich oder digital?

Ähnliche Beiträge