Evaluation im BGM

Evaluation ist die systematische Untersuchung des Nutzens oder Wertes eines Gegenstandes. Besonders das Betriebliche Gesundheitsmanagement steht und fällt mit der Evaluation, ihr kommt höchste Bedeutung zu. Durch sie unterscheidet sich das Gesundheitsmanagement vom bloßen Gesundheitsaktivismus. Die Evaluation bezieht sich auf die systematische Bewertung der erzielten Ergebnisse sowie der Strukturen und Prozesse. Typischerweise konzentriert sich die Evaluation im Gesundheitsmanagement auf folgende Erfolgsindikatoren: Entwicklung und dauerhafte Verankerung des Managementsystems, Stärkung des Sozial- und Humankapitals, Verbesserung von Wohlbefinden und Gesundheit, Steigerung von Produktivität, Qualität und Wirtschaftlichkeit.

Anhand welcher Kriterien lässt sich die Wirksamkeit durchgeführter Maßnahmen im BGM bewerten?

Es geht hierbei um die Wirksamkeitsindikatoren, die durch bestimmte Treiber beeinflusst werden. Diese Treiber können sich dann entweder positiv oder negativ auf die Frühindikatoren und mit der Zeit auch auf die Spätindikatoren auswirken. Als Treiber gelten u. a. die Führungsqualität, die gemeinsamen Werte und das Vertrauen, die fachliche Kompetenz sowie die Arbeitsbedingungen. Werden diese Faktoren durch das Betriebliche Gesundheitsmanagement positiv beeinflusst, dann hat dies auch positive Auswirkungen auf die Frühindikatoren wie das psychische und physische Wohlbefinden, das Commitment, also die Bereitschaft, sich für das Unternehmen einzusetzen, und die Work-Life-Balance. Indirekt kommt es dann zur Beeinflussung der Spätindikatoren, denn verbesserte Frühindikatoren führen zur Senkung der Fehlzeiten, der Arbeitsunfälle und der Fluktuation sowie zur Steigerung der Produktivität und der Qualität der Arbeit. Man spricht hier von Spätindikatoren, da sich eine Veränderung dieser Faktoren nicht sofort, sondern erst mit der Zeit erkennen lässt. Dies verdeutlicht die langfristige Wirkung von gesundheitlichen Verhaltensänderungen.