Betriebliches Gesundheitsmanagement
Gesundheitsmanagement ist ein umfassendes Konzept zur Prävention und Gesundheitsförderung, das sowohl die Arbeitsbedingungen als auch das individuelle Gesundheitsverhalten berücksichtigt. Ziel eines modernen Gesundheitsmanagements ist es, gesundheitsgerechte und persönlichkeitsförderliche Arbeitsbedingungen zu schaffen, die Gesundheitssituation der Beschäftigten zu verbessern und die Arbeitszufriedenheit zu steigern. Hierzu arbeiten Unternehmensleitung, Führungskräfte aller Ebenen, Interessenvertretungen und zuständige Experten eng zusammen. Gesundheitsmanagement ist somit eine interdisziplinäre Aufgabe für alle Unternehmensbereiche. Durch eine bewusste Steuerung und Integration von betrieblichen Prozessen gelingt es, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter*innen zu erhalten und zu fördern.
Was ist Betriebliches Gesundheitsmanagement?
Unter dem Begriff des Betrieblichen Gesundheitsmanagements werden im herkömmlichen Sinne alle Maßnahmen zusammengefasst, die der Schaffung von Rahmenbedingungen, Strukturen und Prozessen dienen, die die gesundheitsförderliche Gestaltung von Arbeit und Organisation und die Befähigung gesundheitsfördernden Verhaltens der Mitarbeiter*innen zum Ziel haben. Der Arbeitsschutz, das betriebliche Eingliederungsmanagement sowie die betriebliche Gesundheitsförderung gehören zu den Aufgabengebieten des klassischen betrieblichen Gesundheitsmanagements.
Seit wann gibt es Betriebliches Gesundheitsmanagement?
Die Anfänge des Betrieblichen Gesundheitsmanagement, wie es in der heutigen Form existiert, gehen zurück auf die Verabschiedung der Ottawa-Charta im Jahr 1986. In der ersten internationalen Konferenz zur Gesundheitsförderung in Ottawa, Kanada, wurde das Ziel der „Gesundheit für alle“ bis zum Jahr 2000 festgelegt und definiert, wie dies erreicht werden sollte:
- Allen Menschen soll ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit ermöglicht und sie damit zur Stärkung ihrer Gesundheit befähigt werden.
- Um ein umfassendes körperliches, seelisches und soziales Wohlbefinden zu erlangen, ist es notwendig, dass sowohl einzelne als auch Gruppen:
- ihre Bedürfnisse befriedigen,
- ihre Wünsche und Hoffnungen wahrnehmen und verwirklichen sowie
- ihre Umwelt meistern bzw. sie verändern können.
Gesundheit sollte somit als wesentlicher Bestandteil in das alltägliche Leben integriert und die Verantwortung jedes Einzelnen oder jeder Einzelne für die eigene Aufrechterhaltung der Gesundheit betont werden. Die Verabschiedung der Luxemburger Deklaration aus dem Jahr 1997 sorgte im Anschluss für die Legung des Grundsteins für eine Betriebliche Gesundheitsförderung. Der Begriff der Betrieblichen Gesundheitsförderung und des Betrieblichen Gesundheitsmanagements wurde in den folgenden Jahren immer weiterentwickelt sowie angepasst und umfasst mittlerweile im Allgemeinen die o.g. Aufgabenfelder.