IMMUNSYSTEM UND
SCHLAF

WARUM SCHLAF FÜR UNSER IMMUNSYSTEM SO WICHTIG IST!

Wir verbringen bis zu einem Drittel unseres Lebens schlafend. Doch gerade in der heutigen Zeit wird Schlaf immer weniger als Priorität angesehen und gerade bei andauerndem Schlafmangel wird vergessen, wie es sich wirklich anfühlt ausgeruht zu sein. Dabei ist Schlaf ein wichtiger Indikator für die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden. Unser Schlaf beeinflusst nicht nur, wie gut unser Körper auf eine Infektion reagieren kann, sondern auch langfristig das Risiko für Krankheiten wie beispielsweise Typ-2-Diabetes, Adipositas sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Schlaf und Immunsystem - unzertrennlich!

Ein gesunder Schlaf ermöglicht unserem Körper, sich zu erholen, zu regenerieren und zu heilen. Schlaf und der zirkadiane Rhythmus auch Tag Nacht Rhythmus üben, einen starken regulatorischen Einfluss auf die Immunfunktionen aus. Grundlage dieses Einflusses ist eine zweiseitige Kommunikation zwischen dem zentralen Nerven- und Immunsystem, vermittelt durch gemeinsame Signale wie Neurotransmitter, Hormone und Zytokine und der direkten Anbindung von Immunorganen an das autonome Nervensystem.

Viele Immunfunktionen verlaufen synchron mit dem 24-stündigen Schlaf-Wach-Zyklus. Verschiedene Immunparameter wie z. B. Zytokine werden nachts, besonders im frühen Schlaf vermehrt produziert und freigesetzt. Diese Art von Protein bekämpft Infektionen und Entzündungen. Schlaf beeinflusst die Immunantwort. Dementsprechend kann eine Verbesserung des Schlafes während einer Infektion, eine Rückkopplung an das Immunsystem zur Förderung der Wirtsabwehr bewirken. Schlaf kann nicht nur das Infektionsrisiko verringern, sondern auch den Infektionsverlauf verbessern.

Schlafmangel und seine Folgen

Bereits bei einem einmaligen Schlafentzug wie einer verlorenen Nacht, oder 3 Stunden weniger Schlaf als normal, wird die Adhäsionsfähigkeit von Abwehrzellen wie den T-Zellen stark verringert. Sie sind also nicht mehr in der Lage sich effektiv an infizierte Zellen anzudocken, um diese anschließend zu beseitigen.

Chronischer Schlafmangel (z. B. kurze Schlafdauer, Schlafstörungen) stört die Immunhomöostase und führt zu einer dauerhaften Herunterregulierung verschiedener Immunparameter, die für die Wirtsresistenz entscheidend sind. Die mit Schlafmangel einhergehende Stressantwort kann zu chronischen, systemischen Entzündungen niedrigen Grades führen. Anhaltender Schlafmangel kann damit nicht nur allergische Reaktionen verstärken und tumorbedingte Immunreaktionen verschlechtern, sondern ist auch assoziiert mit Krankheiten wie Typ-2-Diabetes, Adipositas, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Neurodegeneration.

Worauf sollte ich achten?

Der ausschlaggebende Faktor für guten Schlaf und Immunsystem ist in erste Linie die Dauer. Anhand verschiedener Studien konnte festgestellt werden, dass die optimale Schlafdauer zwischen 7 – 9 Stunden liegt. Mehr Schlaf kann eine Erkrankung zwar nicht verhindern, jedoch kann ein Mangel oder eine Schlafdauer von unter 6 Stunden das Immunsystem beeinträchtigen und die Anfälligkeit für grippale Infekte erhöhen.

Quellen
  • The Sleep-Immune Crosstalk in Health and Disease. Besedovsky L et al. Physiological Reviews. 2019 Mar 27.
  • Gαs-coupled receptor signaling and sleep regulate integrin activation of human antigen-specific T cells. Dimitrov S et al. Journal of Experimental Medicine 2019 Feb 12.
  • Behaviorally Assessed Sleep and Susceptibility to the Common Cold. Prather AA et al. Sleep. 2015 Sep 1.
  • Sleep and immune function. Besedovsky L et al. Pflügers Archiv European Journal of Physiology. 2011 Nov 10.

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