Gesunde Bewegung
77 % der Frauen und 71 % der Männer erreichen nicht das Minimum an körperlicher Aktivität, um die Funktionsfähigkeit unserer Körpersysteme zu ermöglichen. Die Todesfälle in Verbindung mit Bewegungsmangel sind etwa in der gleichen Größenordnung wie jene, die durch Zigarettenrauchen verursacht sind.
Regelmäßige körperliche Aktivität reduziert das Risiko für zum Beispiel Koronare Herzkrankheit, Schlaganfall, Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck, Dickdarmkrebs, Brustkrebs und Depression.
Sie ist ein entscheidender Faktor für Energiebilanz und Gewichtskontrolle, Herz-Kreislauf-Leistungsfähigkeit, Fitness des Bewegungsapparats sowie mentale Funktionen.
Die WHO empfiehlt, dass sich Erwachsene (18 – 64 Jahre) körperlich ausdauernd bewegen sollten:
- Mindestens 150 Minuten/Woche bei moderater/etwas anstrengender Intensität oder
- 75 Minuten/Woche bei intensiver/anstrengender Intensität oder
- in einer Kombination aus moderater und intensiver körperlicher Aktivität
Es zählen Einheiten ab einer Dauer von 10 Minuten. Muskelkräftigende Aktivitäten großer Muskelgruppen sollten zusätzlich an mindestens zwei Tagen pro Woche durchgeführt werden.
Ausdauertraining
Moderate oder anstrengende körperliche Aktivität?
Was sind moderate Aktivitäten?
Aktivitäten in diesem Anstrengungsbereich wirken sich positiv auf Ihre Gesundheit aus. Sie können damit den Risikofaktor Bewegungsmangel vermeiden.
Was sind anstrengende Aktivitäten?
Mit anstrengenden Aktivitäten tun Sie sowohl etwas für Ihre Gesundheit als auch für Ihre körperliche Fitness und vermeiden den Risikofaktor Bewegungsmangel. Sie erzielen einen Trainingseffekt und steigern somit Ihre Kondition und Leistungsfähigkeit.
Ist das Anstrengungsempfinden nicht individuell unterschiedlich?
Nein, denn jeder Mensch empfindet „etwas anstrengend“ gleich. Was sich allerdings unterscheidet ist z.B. die Laufgeschwindigkeit bei gleichem Anstrengungsempfinden. Die fitte Person läuft schneller als die Unfitte, obwohl sich beide gleich angestrengt fühlen. Bei gleichem Tempo ist die fitte Person weniger angestrengt als die Unfitte.
Kann man das Training über den Puls (= Herzfrequenz) steuern?
Ja, wobei zur Berechnung der Trainingsherzfrequenz z.B. beim Laufen lediglich Faustformeln als pauschale Empfehlungen verwendet werden, die bei einem Puls zwischen 170 und 200 minus Lebensalter liegen. Um das Training genauer zu steuern, werden sportmedizinische Belastungsuntersuchungen mit der Messung von Laktat (= Milchsäure) durchgeführt.
Krafttraining
Muskeln gezielt erhalten
Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt, dass Aktivitäten zur Muskelkräftigung mindestens zwei große Muskelgruppen beinhalten sollten und an zwei oder mehr Tagen pro Woche durchgeführt werden sollten.
Wie kann man die Empfehlung konkret umsetzen?
- An mindestens 2 Tagen in der Woche Übungen durchführen, um die Muskeln zu stärken.
- Alle großen Muskelgruppen des Körpers beanspruchen (Beine, Hüften, Rücken, Brust, Bauch, Schultern und Arme).
- Eine Wiederholung umfasst die vollständige Bewegung einer Aktivität, wie das Heben eines Gewichts oder ein Sit-up.
- 8-12 Wiederholungen pro Übung (1 Satz).
- 2-3 Sätze je Übung.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten:
Gerätetraining, Gewichtheben, Übungen mit elastischen Bändern, Schwere Gartenarbeit, Übungen mit dem eigenen Körpergewicht, Yoga oder Pilates.
Wissen fördert Motivation.
Informieren Sie sich mit Hilfe unserer Empfehlungen zu evidenzbasierten Medien.