Wie viel Gutes in BIO-Produkten steckt

Schon lange müssen wir nicht mehr zum Bauern unseres Vertrauens gehen, um an ökologisch nachhaltige Lebensmittel zu gelangen. Durch den Verzicht auf synthetische Pflanzenschutzmittel und Dünger bei der biologischen Landwirtschaft sehen wir in BIO-Produkten Umwelt- und Tierfreundlichkeit, Natürlichkeit und Gesundheit.

Ob das positive Gesundheitsimage von BIO-Produkten aber auch stimmt und ob ein Unterschied zwischen Nährstoffen und damit gesundheitlichen Effekten von konventionell angebauten Lebensmitteln und BIO-Lebensmitteln existiert, hat das Forscherteam um Anne Lise Brantsæter in ihrem Review Organic Food in the Diet: Exposure and Health Implications zu beantworten versucht.

Mehr Nährstoffe in BIO-Produkten?

Insgesamt zeigen die Studien, dass biologische Lebensmittel eine höhere Nährstoffbilanz aufweisen. Es lassen sich eine höhere Konzentration an Vitamin C, Mineralien, Antioxidantien, sekundären Pflanzenstoffen und Fettsäuren nachweisen, ebenso eine geringere Konzentration an Nitrat, Proteinen, Aminosäuren, Nitrogen, Jod und Selen im Vergleich zu konventionell angebauten Lebensmitteln.

Die Pestizid- und Schadstoffrückstände sind in biologischen Lebensmitteln nachweisbar geringer. Welche genauen Auswirkungen die höheren bzw. niedrigeren Nährstoffkonzentrationen und Rückstände aber auf den Gesundheitszustand haben, ist laut dem Review aufgrund des aktuellen Forschungsstandes noch nicht ersichtlich.

Wie viel gesünder ist BIO?

Diese Frage lässt sich den Autoren zufolge bei derzeitiger Studienlage nicht beantworten. Gemäß der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sind konventionell erzeugtes Obst und Gemüse in jedem Fall keine Giftbomben. Viel entscheidender sei es, dass Menschen überhaupt Obst und Gemüse verzehren.

Laut Robert-Koch-Institut gelingt es allerdings nur 7% der Männer und 13% der Frauen 2 Portionen Obst und 3 Portionen Gemüse in ihren Tag zu integrieren. Fehlende Gewohnheiten, die diese Mengen spielerisch leicht in den Alltag einbeziehen, sind daher nach wie vor die größte Herausforderung in der Gesundheitsprävention.

 

Quellen:

(1) Organic Food in the Diet: Exposure and Health Implications; Anne Lise Brantsæter, Trond A. Ydersbond, Jane A. Hoppin, Margaretha Haugen, Helle Margrete Meltzer; Annual Review of Public Health 2017 38:1, 295-313

(2) Journal of Health Monitoring · 2017 2(2) DOI 10.17886/RKI-GBE-2017-024 Robert Koch-Institut, Berlin

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