Wie Obst und Gemüse unser Wohlbefinden steigern

In einem früheren Blogbeitrag hat padoc darüber berichtet, dass der Konsum von grünblättrigem Gemüse dem kognitiven Verfall entgegenwirken kann. Die Studie zeigte, dass Salat, Mangold und Co. nicht nur für unsere körperliche, sondern auch für unsere geistige Fitness eine wesentliche Rolle spielen. Dürfen sich Obst- und Gemüseliebhaber jetzt über noch bessere Nachrichten freuen? Zwei Studien aus Großbritannien und Australien haben den Zusammenhang zwischen seelischem Wohlbefinden und dem Verzehr von Obst und Gemüse untersucht. Die Studien wurden Ende Februar im Fachblatt Social Science and Medicine veröffentlicht.

Das Studiendesign

In der britischen Studie führte das Forscherteam um Neel Ocean von der University of Leeds jährlich über einen Zeitraum von 7 Jahren Befragungen über die Ernährung und das psychische Befinden an insgesamt 50.000 Probanden durch. Zur Messung des seelischen Zustands diente ein Fragebogen, mithilfe dessen die Teilnehmer ihre Gefühle Freude, Glück, Angst, Stress und Niedergeschlagenheit bewerteten. Beeinflussende Faktoren wie das Einkommen, die Schulbildung, der Familienstand, Vorerkrankungen oder die körperliche Aktivität wurden dabei berücksichtigt.

In der australischen Studie untersuchten Redzo Mujcica und seine Kollegen von der University of Warwick, ob ein erhöhter Konsum von Obst und Gemüse mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit einhergeht, an einer Depression oder Angststörung zu erkranken. Mehr als 7.000 Probanden wurden zweimal im Abstand von 2 Jahren nach ihrem Obst- und Gemüseverzehr und dem Entstehen einer solchen psychischen Störung befragt. Auch hier fanden Einflussfaktoren wie das Alter, die Schulbildung und das Einkommen Berücksichtigung.

Die Ergebnisse

In der britischen Studie zeigte sich, dass ein erhöhter Obst- und Gemüsekonsum mit einem verbesserten psychischen Wohlbefinden verbunden war. Die am besten bewerteten Gefühlslagen waren bei den Probanden vorzufinden, die täglich Obst und Gemüse konsumierten. Dementsprechend galt: Je seltener der Verzehr in der Woche, desto schlechter waren die Bewertungen. Dabei verzehrten allerdings nur 22 Prozent der Teilnehmer die von der WHO empfohlenen 5 Portionen.

Die australische Studie lieferte folgendes Ergebnis: Eine Depression oder Angststörung konnte nach den 2 Jahren insbesondere bei denjenigen medizinisch nachgewiesen werden, bei denen der Verzehr von Obst und Gemüse vergleichsweise gering war.

Das Fazit

Die Ergebnisse beider Studien weisen darauf hin, dass ein erhöhter Konsum von Obst und Gemüse unsere Psyche positiv beeinflussen kann. Allerdings bestehe dafür noch kein kausaler Zusammenhang, dafür seien weitere Untersuchungen nötig, so die Forscher. Möglicherweise entfalten pflanzliche Inhaltstoffe, Vitamine und Antioxidantien eine Wirkung im Gehirn, die unsere Stimmung verbessert. Auch denkbar wäre, dass Menschen, die viel Obst und Gemüse essen, weniger ungesunde Lebensmittel verzehren und sich somit besser fühlen.

Demnach gilt: Wer täglich drei Gemüseportionen aufisst kann sich auf ein besseres Lebensgefühl freuen.

 

Quellen:

https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0277953618306907?via%3Dihub

https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0277953619300048?via%3Dihub

Ausgewogene Ernährung, Gemüse, psychische Gesundheit
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