Laut Weltgesundheitsorganisation sind weltweit rund 50 Millionen Menschen demenzkrank. In Deutschland sind 1,7 Millionen von Alzheimer oder einer anderen Demenzerkrankung betroffen – Tendenz steigend. Die WHO hat nun erstmals entsprechende Leitlinien zur Vorbeugung von Demenz veröffentlicht und damit die Frage beantwortet, was das Hirn gesund hält.
Eine Demenzerkrankung zeichnet sich durch eine starke Abnahme der geistigen Leistungsfähigkeit aus. Die häufigste Erkrankungsform ist Alzheimer, die meist mit Persönlichkeitsveränderungen und Hilfslosigkeit einhergeht. Manche Betroffene erkennen ihre Angehörigen nicht mehr, andere werden aggressiv und sind gar nicht mehr zurechnungsfähig. Ein Heilmittel dagegen gibt es nicht.
Was empfiehlt nun die WHO zur Vorbeugung von Demenz?
Laut WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus lässt sich dabei einer einfachen Formel folgen: Was gut für das Herz ist, ist auch gut für das Hirn. Dementsprechend kommt es vor allem auf einen körperlich aktiven Lebensstil an, verbunden mit einem kognitiven Training. Viel Bewegung scheint einerseits die Struktur des Gehirns und andererseits Bluthochdruck, einen Risikofaktor für eine Demenzerkrankung, im positiven Sinne zu beeinflussen.
Die konkreten Empfehlungen der WHO lauten:
- Körperliche Aktivität (wöchentlich 150 Minuten moderate oder 75 Minuten höhere Intensität)
- Gesunde und ausgewogene Ernährung
- Kognitives Training für ältere Erwachsene
- Verzicht auf Zigaretten und übermäßigen Alkoholkonsum
- Maßnahmen zur Vermeidung von Übergewicht
Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln wird hingegen nicht empfohlen. Die WHO fordert, dass Mittel wie Vitamin B oder E nicht länger zur Demenzvorbeugung beworben werden dürfen.
Wer sich mehr bewegt, nicht raucht und auf eine gesunde Ernährung achtet, tut somit nicht nur was für sein Herz, sondern kann damit auch einer Demenzerkrankung vorbeugen.
Quelle: https://apps.who.int/iris/bitstream/handle/10665/312180/9789241550543-eng.pdf?ua=1