Adipositas und Gehirngesundheit: Eine unterschätzte Gefahr
Adipositas ist ein global wachsendes Gesundheitsproblem, das nicht nur Herz, Leber und Diabetesrisiko betrifft, sondern auch die Gehirngesundheit massiv beeinträchtigt. Neuere Studien zeigen, dass ein hoher BMI die graue und weiße Substanz im Gehirn schädigt, was zu kognitiven Defiziten und einem erhöhten Demenzrisiko führen kann. Fettleibigkeit schädigt die Zellen des Gehirns durch chronische Entzündungen, eine Beeinträchtigung der Blut-Hirn-Schranke, Insulinresistenz, erhöhtem Stress und hormonelles Ungleichgewicht.
Schrumpfende graue Substanz
Ein hoher BMI ist mit einem Verlust der grauen Substanz verbunden, die für zentrale Gehirnfunktionen wie Gedächtnis und Entscheidungsfindung wichtig ist. Jüngere Erwachsene unter 45 sind besonders betroffen, wobei Gehirnalterung um bis zu 12 Jahre voranschreiten kann.
Gefährdete weiße Substanz
Auch die weiße Substanz, die für die Kommunikation zwischen Gehirnregionen entscheidend ist, leidet. Schäden in dieser Struktur können kognitive Funktionen beeinträchtigen und das Risiko für neurologische Erkrankungen erhöhen.
Kognitive Funktion und Demenzrisiko
Ein hoher BMI beeinträchtigt Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Exekutivfunktionen. Übergewicht im mittleren Lebensalter erhöht zudem das Risiko für Demenz, bedingt durch Faktoren wie Entzündungen und Insulinresistenz.
Gehirngesundheit durch Gewichtsmanagement
Ein gesundes Körpergewicht unterstützt die Hirngesundheit. Eine ausgewogene Ernährung, insbesondere die mediterrane Diät, und regelmäßige Bewegung sind essentiell.
Prävention und Aufklärung
Um die negativen Auswirkungen von Adipositas auf das Gehirn zu minimieren, sind Aufklärung und Prävention entscheidend. Öffentliche Gesundheitsstrategien sollten gesunde Lebensstile fördern und das Bewusstsein für die Bedeutung eines gesunden BMI stärken. Das Konzept von padoc für Betriebliches Gesundheitsmanagement integriert evidenzbasierte Maßnahmen, die nicht nur die Gesundheit der Mitarbeiter verbessern, sondern auch deren Eigenverantwortung stärken. Unternehmen können so gezielte Programme zur strategischen Gewohnheitsbildung implementieren, um Gesundheit und Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeiter zu fördern und die Risiken von Adipositas zu reduzieren.
Quellen:
- 92 (6) e594-e600, published: https://doi.org/10.1212/WNL.000000000000687
(2019) Association of body mass index and waist-to-hip ratio with brain structure
- Michael D. Morledge, Walter J. Pories, 14 June 2021, Bariatric surgery and cognitive impairment, published https://doi.org/10.1002/oby.23187
- WL Xu et al., (2011) Midlife overweight and obesity increase late-life dementia risk, doi: 10.1212/WNL.0b013e3182190d09
- Elevated body-mass index is associated with reduced white matter integrity in two large independent cohorts, published https://doi.org/10.1016/j.psyneuen.2018.03.007
Weitere Informationen:
„Übergewicht und Darmkrebs: Warum lebenslange Prävention so wichtig ist“