DR. MED. DIRK LÜMKEMANN

Jg. 1963 / Diplom-Sportlehrer, Sportmediziner / Gründer, Inhaber und Geschäftsführer von padoc

Dirk Lümkemann überträgt seine Leidenschaft für Sport und Gesundheit auf die Gebiete der Gesundheitsförderung und Prävention. Seit mehr als 20 Jahren unterstützt der Sportmediziner mit seinem mehrfach ausgezeichneten Unternehmen padoc bundesweit Personalverantwortliche bei der Entwicklung eines modernes Gesundheitsmanagements. Die padoc Programme für die Beschäftigten stärken deren Eigenverantwortung: Mit strategischer Gewohnheitsbildung verbessert jede Person individuell und selbstbestimmt das eigene Gesundheitsverhalten und erhöht so die Leistungsfähigkeit nachhaltig. Diese evidenzbasierte Verhaltensmodifikation als Paradigmenwechsel im Gesundheitsmanagement für Unternehmen befördert er aktuell mit einem Leitfaden, den er als Mitglied des Arbeitskreises Sportförderung im Auftrag der Handelskammer Hamburg erstellt.

1984 – 1988

Sportstudium mit dem Abschluss Diplom-Sportlehrer (Deutsche Sporthochschule Köln)

1985

Staatlich geprüfter Tennislehrer

1987 – 1994

Medizinstudium (Universität Essen)

1995 – 1996

Ärztlicher Mitarbeiter im Institut für Sportmedizin und Prävention der Universität des Saarlandes, Erwerb der Zusatzbezeichnung „Sportmedizin“

1997 – 1999

Leiter Betriebliche Gesundheitsförderung SPAR Handels-AG

2000

Gründung der Firma padoc®

2000 – 2010

Generalsekretär Deutscher Sportärztebund e.V.

2006 – 2017

Vorstand für Gesundheitssport Hamburger Turnerbund e.V.

2017

Zum dritten Mal in Folge Deutschlands bester Mittelstandsdienstleister

2022

Zertifizierung zum MI-Coach (Motivational Interviewing)

2023

Zum vierten Mal als Deutschlands bester Mittelstandsdienstleister ausgezeichnet

seit 2009

Mitglied im Ausschuss Unternehmertum der Versammlung Eines Ehrbaren Kaufmanns zu Hamburg

20 Jahre lang 40 bleiben

Da war dieser Satz. Ich war 21 Jahre alt, saß in Köln in der Sportmedizin-Vorlesung von Professor Wildor Hollmann „Durch geeignetes körperliches Training gelingt es 20 Jahre lang 40 Jahre alt zu bleiben“, sagte er. Wahnsinn! Dieser Satz rückte alles in ein neues Licht, machte mir klar, was wirklich durch Sport machbar ist.

Obwohl ich bereits im siebten Semester Sport studierte und eine Tennislehrerausbildung gemacht hatte, entstand ein neuer Wunsch: Ich wollte Sportmediziner werden und in der Prävention arbeiten. Viele hielten mich für verrückt. Schon als ich nach dem Abi beschloss, Sport zu studieren, war das eine völlig irrationale Entscheidung. Niemand konnte sich vorstellen, dass ich es allein mit Sport zu etwas bringen würde.

Meine Schmerzgrenze war erreicht

Dann kam das Physikum. Ich bestand knapp die schriftliche Prüfung, aber in der mündlichen ließ mich der Professor eiskalt durchrasseln – und Uwe auch, einer der Besten in unserem Jahrgang. Ich war am Boden. All die Arbeit – umsonst. In der mündlichen durchfallen, das hieß: von vorne, bitte. Diesen ganzen Stoff, diese staubtrockene Theorie nochmal durchackern? Wie sollte ich das schaffen, wenn es nicht mal Uwe schaffte? Also aufgeben? Aber was dann? Ich musste da durch – und schaffte es: das erste Staatsexamen, das zweite und nach einem Jahr im Krankenhaus das dritte, und das sogar mit „sehr gut“.

Doch als ich für mein Jahr als Arzt im Praktikum 1994 im Institut für Arbeitsmedizin landete, war meine Schmerzgrenze erreicht: Ich saß in diesem Büro in einem grauen Siebzigerjahre-Bau und legte Fragebögen an. Die pure Langeweile.

Ich gründete eine BKK

Gesundheitsmanagement war damals noch kein großes Thema. Der damalige SPAR-Personalchef hatte vor, das in seinem Unternehmen zu ändern. Dort lernte ich, wie Gesundheitsmanagement in einem Unternehmen mit 37.000 Mitarbeitenden funktionieren kann. Ich organisierte konzernweite Sportfeste, gründetet eine BKK, machte Überstunde um Überstunde, weil ich das Gesundheitsmanagement unbedingt voranbringen wollte. Dann geriet SPAR ins Straucheln, das von mir geleitete Gesundheitsmanagement stand nach drei Jahren zur Debatte.

Das war für mich der Startschuss für meine Selbstständigkeit. Ich hatte jetzt alles, was ich brauchte, um mich mit einer Beratung für Gesundheitsmanagement selbstständig zu machen: das Geld, Erfahrungen als Führungskraft in einem großen Unternehmen und das medizinische Know-how.

Gesundheitsmanagement à la Padoc: So bringen wir Menschen ins Handeln

Wir bei padoc erklären darum nicht nur, was jemand machen könnte. Wir sorgen dafür, dass er oder sie es auch wirklich tut. Immer den aktuellen Forschungsstand im Blick erstellen wir mit jeder Mitarbeiterin und jedem Mitarbeiter einen individuellen Maßnahmenplan für mehrere Monate. Wir fragen: Was willst du schaffen? Wie könntest du das schaffen? Was hindert dich, dein Vorhaben umzusetzen? Und wer kann dich wie unterstützen? Sport zu treiben und sich gesünder zu ernähren soll zur Routine werden – wie das Zähneputzen am Morgen. Zur Halbzeit besprechen wir, wie es läuft. Wir lassen niemanden mit seinem Wunsch, fit werden zu wollen, allein, sondern sind immer dabei.

Manchmal melden sich Seminarteilnehmende nach einer Zeit bei mir. Zum Beispiel Christoph Brunner. Er arbeitet als Teamleiter bei der Arbeitsagentur in Frankfurt und war in einem meiner Seminare. Zeit für Sport hat er wenig. Er ist verheiratet, hat zwei Kinder und pendelt täglich drei Stunden. Neulich schrieb er mir eine Mail: „Ich bin nach wie vor begeistert von Ihrer Philosophie und Ihren Botschaften“.

Böses Erwachen

Ich hatte mein Abi an der Gesamtschule in Mülheim an der Ruhr gemacht. Gefühlt habe ich als Schüler mehr Zeit auf dem Fußballplatz, in Handball- und Schwimmhallen, an Tischtennisplatten und vor allem auf dem Tennisplatz verbracht als beim Pauken. Und mein Abi-Durchschnitt war weit davon entfernt, mir die Türen zu einer medizinischen Fakultät zu öffnen.

Ich bekam trotzdem eine Chance – und versemmelte sie fast. Durch ein Hochschulauswahlgespräch konnte ich die Professoren der Uni Essen davon überzeugen, dass ich es ernst meinte. Nachdem ich mein Sportstudium in Köln abgeschlossen hatte, fing ich also in Essen an. Der Stoff des Medizinstudiums war nicht das, was mich ursprünglich antrieb. Physiologie, Biochemie – meine Güte, es war einfach nicht meine Welt. Dennoch saß ich stunden-, tagelang vor meinen Büchern und biss mich durch. Je mehr ich lernte, desto spannender fand ich alles.

Der BVB ließ sich von mir Blut abnehmen

Und dann hatte ich Glück. Ich hatte meine Doktorarbeit in der Sportmedizin geschrieben und besuchte oft Weiterbildungen und Kongresse. Auf einem traf ich einen Sportmediziner der Uni Saarbrücken. Er riet mir, mich zu bewerben und meine angefangene Zeit als Arzt im Praktikum dort zu beenden. Ich bekam die Stelle in dem renommierten Institut. Der Chef war der Internist der Fußballnationalmannschaft, Chefarzt der Olympiaärzte. Eine Koryphäe. Es kamen Spitzensportler ins Institut. 1995 nahm ich der kompletten Mannschaft von Borussia Dortmund Blut ab für einen Check-up, unter anderem Stéphane Chapuisat, Matthias Sammer, Lars Ricken. Die Arbeit war eine Riesenchance – doch glücklich machte sie mich nicht. Es drehte sich viel um Grundlagenforschung und Wissenschaft. Morgens untersuchte ich Leistungssportler, nachmittags hing ich über Büchern. Das war nicht das, was ich mir vorgestellt hatte, als ich damals bei Professor Hollmann in der Vorlesung saß.

Nach zwei Jahren wollte ich weg. Aber wohin? Mit ein paar Freunden selbstständig machen? Die Idee war da: eine Beratungsfirma für Gesundheitsmanagement. Doch wir waren unfassbar unprofessionell, hatten keine Ahnung davon, wie Unternehmen ticken. Dann schnappte ich mich mir eines Tages die Beilage der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“: „Die 100 größten Firmen Deutschlands“. An 70 schrieb ich Initiativbewerbungen. Eine Firma antwortete: die SPAR-Handels AG. Und so landete ich 1997 in der SPAR-Firmenzentrale in Schenefeld bei Hamburg.

Wissenschaft in die Praxis übertragen

Schon während meiner Studienzeit lernte ich am liebsten das, was einen direkten Nutzen hatte. Der Titel meiner Doktorarbeit: „Kohlenhydratstoffwechsel im Tennis bei Energiezufuhr vor und während des Wettkampfs“. Ich fand heraus, wann der perfekte Zeitpunkt für Tennisspieler ist, etwas zu essen. Die Wahl des Themas war typisch für mich: Ich habe Lust auf Wissenschaft, wenn sie sich in die Praxis übertragen lässt. Und ich erkläre gerne anderen, wie sie das Beste aus sich herausholen. Darum gab ich schon mit 16 Jahren Tennistraining für Kinder. Darum machte ich eine Ausbildung zum staatlich geprüften Tennislehrer. Darum studierte ich Sport und Medizin. Und darum gründete ich eine Beratungsfirma für Gesundheitsmanagement.

Beim Gesundheitsmanagement geht es nicht darum, dass der Chef einen Obstkorb ins Büro stellt und Gardinenpredigten hält von wegen „Sport ist gesund, machen Sie mal“. Das funktioniert nicht. Ich halte mich an den renommierten Gesundheitspsychologen Reinhard Fuchs: „Es kommt weniger darauf an, Wissen zu verbreiten, sondern die Menschen ins Handeln bringen“.

Raus aus der Komfortzone

Was das für eine Philosophie ist? Ich räume auf mit Ernährungsmythen und gefährlichem Halbwissen zu Sport. Ich versuche aufzurütteln und sage ganz direkt: „Wenn Sie in Ihrer Komfortzone bleiben, setzen Sie Ihre Gesundheit aufs Spiel.“ Bei Christoph Brunner kamen meine klaren Worte an. Seit fast einem Jahr schaffe er es, regelmäßiger zu trainieren, berichtet er: „Meine Joggingstrecke laufe ich mittlerweile fünf Minuten schneller. Und von meinen 105 Kilo Köpergewicht habe sich gefühlt zehn in Muskelmasse verwandelt.“ Einer meiner Tipps habe ihm besonders geholfen: Er dokumentiere seine Sporteinheiten jetzt immer. Wenn er jogge oder zuhause ein Workout mache, kennzeichne er den Tag mit einem grünen Kreis auf seinem Wandkalender. Diese Kreise motivieren ihn. Werden es weniger, wisse er, dass er wieder etwas tun müsse.

Ich freue mich über solche Rückmeldungen. Sie zeigen, mir dass ich die Leute tatsächlich ins Handeln bringe. Mittlerweile mache ich das bereits seit 20 Jahren. Zu den padoc-Kunden gehören Volksfürsorge, Vattenfall, Bundesagentur für Arbeit. Manchmal kann ich es selbst kaum glauben, aber der Gesamtschüler aus Mülheim hat sein Ziel erreicht: Ich sorge jeden Tag dafür, dass 60-Jährige so fit sind wie 40-Jährige, dass jeder so gesund bleibt, wie er es sich wünscht.

Ihre Mitarbeiter*innen sind zu häufig krank? Sie klagen über Rückenschmerzen, fühlen sich gestresst? Das lässt sich ändern. Wir von padoc zeigen Ihnen wie. Schieben Sie es nicht auf die lange Bank. Schreiben Sie uns jetzt eine E-Mail und vereinbaren einen Termin.